Das französische Luxusgüter-Unternehmen Kering hat dank gut laufender Geschäfte in Asien und den USA starke Geschäftszahlen vorgelegt. Vor allem die italienischen Modemarke Gucci war gefragt, aber auch bei Yves Saint Laurent, Bottega und anderen Marken griffen die Kunden zu. Die Kering-Aktie gehört im EuroStoxx 50 mit einem Plus von rund Prozent zu den Top-Gewinnern.
Konkret: Die Erlöse kletterten in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahr um fast die Hälfte auf 8,04 Milliarden Euro. Das war mehr als von Analysten im Mittel erwartet wurden. Die hatten lediglich 7,88 Milliarden Euro notiert. Auf vergleichbarer Basis und bereinigt um Wechselkurseffekte betrug der Anstieg rund 54 Prozent - und mehr als acht Prozent im Vergleich zu 2019.
Starkes Gewinnwachstum
Ergebnisseitig fielen die Zuwächse noch deutlicher aus: Das Halbjahres-Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte um rund 76 Prozent auf 2,95 Milliarden Euro. Unter dem Strich erzielte Kering mit knapp 1,5 Milliarden Euro Gewinn mehr als das Zweieinhalbfache des Vorjahreswertes. Auch diese Kennziffer lag über den Schätzungen der Experten.
Gucci, Gucci, immer wieder Gucci
Die Corona-Pandemie hatte die Franzosen im vergangenen Jahr kräftig ausgebremst, insbesondere der Umsatzrückgang bei der Nobelmarke Gucci schlug ins Kontor. Mit dem Wegfall von Reisebeschränkungen und der Wiedereröffnung von Geschäften war es zuletzt aber deutlich aufwärts gegangen. Bereits zum Jahresstart war der Konzern dem Corona-Tief entkommen und über das Vorkrisenniveau hinausgewachsen. Im abgelaufenen zweiten Quartal konnte Kering sein Tempo nochmals beschleunigen. "Wir sind wieder auf einen starken und profitablen Wachstumspfad zurückgekehrt", sagte Konzernchef Francois-Henri Pinault laut Mitteilung.
Das Wachstum ging auch im zweiten Quartal wie schon zum Jahresstart durch alle Sparten: Die Gucci-Erlöse legten auf vergleichbarer Basis um rund 86 Prozent zu, womit Gucci im ersten Halbjahr insgesamt mit knapp 4,5 Milliarden Euro mehr als die Hälfte zum Gesamtumsatz beisteuerte.
Das Zahlenwerk von Kering belegt: Die Luxus-Branche erlebt in diesem Jahr einen starken Aufschwung, womöglich ein historisches Rekordjahr. Investierte Kering-Anleger können weiter dabeibleiben und auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends setzen.
DER AKTIONÄR bevorzugt jedoch mit LVMH die weltweite Nummer Eins der Luxusgüter-Branche. So ist das von Bernard Arnault geführte Unternehmen produktseitig breiter aufgestellt – und ist damit weniger abhängig vom Erfolg einer Marke.
(Mit Material von dpa-AFX)