Deutsche Nebenwerte haben zuletzt ein rasantes Comeback erlebt. Das Finanzpaket von Union und SPD hat den SDAX regelrecht wachgeküsst. Am Donnerstag setzten allerdings deutliche Gewinnmitnahmen ein. Jetzt folgten am Abend auch noch zwei Hiobsbotschaften von Unternehmen, deren Aktien nachbörslich deutlich einknickten.
Zunächst veröffentlichte der Personaldienstleister Amadeus Fire einen miesen Ausblick auf 2025. Wegen einer fehlenden Belebung des Marktumfelds rechnet der Konzern damit, dass der Umsatz auf 387 bis 417 Millionen Euro fällt und das EBITDA auf 36 bis 44 Millionen Euro fällt.
Nach vorläufigen Zahlen war der Erlös bereits 2024 um 1,2 Prozent auf 437 Millionen Euro und das EBITDA deutlich stärker um 21 Prozent auf 55,5 Millionen Euro gefallen. Hier machte sich die Kundenzurückhaltung in den Bereichen Zeitarbeit und Personalvermittlung bemerkbar. Da die Aufwendungen für die bestehende Personaldienstleistungsorganisation nur begrenzt und nur mit Verzögerung angepasst werden können, gab der Gewinn überproportional nach.
Douglas kappt Ziele
Später folgte dann noch die Parfümeriekette Douglas mit einer Gewinnwarnung. Da sich die Konsumstimmung seit Mitte Februar noch weiter verschlechtert habe, ruderte das Management bei Umsatz- und Gewinnprognose noch einmal zurück. Erwartet wird ein leichtes Umsatzplus auf 4,5 Milliarden Euro – statt bislang 4,7 bis 4,8 Milliarden Euro. 17 Prozent davon oder 765 Millionen Euro sollen als bereinigtes EBITDA bleiben – bisher wurden 855 bis 885 Millionen Euro angepeilt.
An der Börse kamen der schwache Ausblick respektive die Gewinnwarnung nicht gut an. Amadeus Fire verliert zum Xetra-Schlusskurs fast zehn Prozent, bei Douglas sind es immerhin rund vier Prozent. Die zuletzt so starke Stimmung für Nebenwerte bekommt damit zwar einen Dämpfer. Dennoch dürfte das deutsche Finanzpaket zahlreiche Gewinner hervorbringen. In der aktuellen Titelstory der AKTIONÄR 13/25, die hier zum Download bereitsteht, werden die spannendsten Werte vorgestellt.