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Kampf gegen Krebs: Eli Lilly investiert in spannende deutsche Biotech-Firma

Kampf gegen Krebs: Eli Lilly investiert in spannende deutsche Biotech-Firma
Foto: Börsenmedien AG
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Michel Doepke 18.10.2017 Michel Doepke

Anders als in den USA, wo nahezu im Wochentakt neue Biotech-Firmen an die Börse gehen, hat mit der BRAIN AG seit 2006 ein einziges deutsches Unternehmen aus der Branche den Sprung auf das Börsenparkett gewagt. Mit der CureVac AG stand 2015 ein weiterer Kandidat in den Startlöchern. Denn mit der Bill & Melinda Gates Stiftung beteiligte sich auch die internationale Investoren-Prominenz an der Tübinger Biotech-Schmiede. Mit Eli Lilly gesellt sich nun ein weiterer namhafter Geldgeber aus den USA hinzu.

Der amerikanische Pharma-Konzern musste zuletzt mehrere Rückschläge verkraften. Dazu zählt unter anderem die Niederlage im Diabetes-Segment gegen Novo Nordisk. Die Dänen verfügen mit Semaglutide über einen vielversprechenderen Wirkstoff als Eli Lilly mit Trulicity. Auch beim Lungenkrebsmittel Verzenio konnte der Pharma-Konzern nicht überzeugen. Und Lilly reagiert: Wie der Konzern in diesem Jahr ankündigte, ist die Streichung von acht Prozent der Stellen vorgesehen.

Fortan geht Eli Lilly den Weg über Beteiligungen und Kooperationen. Neben der deutschen Biotech-Firma BioNTech zählt ab sofort auch der Impfstoff-Spezialist CureVac zu den Partnern Lillys. Der Preis: Ein Investment von 45 Millionen Euro und eine Vorabzahlung von weiteren 50 Millionen Euro. Ziel ist es, fünf Impfstoffe gegen Krebs zu entwickeln. Sicherlich noch Zukunftsmusik. Doch die Therapiedurchbrüche in diesem Jahr mit der ersten zugelassenen Krebsimmuntherapie auf CAR-Basis von Novartisder ersten Gentherapie von Spark Therapeutics oder der ersten geglückten Phase-3-Studie von Alnylam mit einer RNA-Interferenz gegen ATTR-Amyloidose sorgen für neue Hoffnung bei Forschern und schwer kranken Menschen.

Dass Eli Lilly zum jetzigen Zeitpunkt sich die Dienste von CureVac sichert, kommt nicht von ungefähr. Denn die Tübinger setzen auf einen ähnlichen Ansatz wie das US-Unternehmen Alnylam. Ebenfalls spielt hier die RNA (Ribonukelinsäure) eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Krebs-Impfstoffe. Mithilfe der RNA soll der menschliche Körper zur Produktion von Proteinen angeregt werden, welche wiederum die Krankheit im Körper bekämpfen. Gelingt es alle fünf Impfstoffe zur Marktreife zu führen, winken CureVac Erlöse von bis zu 1,7 Milliarden Dollar.

Hopp an Bord

Doch nicht nur die Bill & Melinda Gates Stiftung fungierte bis dato als Kapitalgeber für CureVac. Einen Großteil der 355 Millionen Euro, die dem Impfstoff-Entwickler bisher zugeflossen sind, investierte DieVini, die Biotech-Holding vom SAP-Mitbegründer Dietmar Hopp. Allein die drei namhaften Investoren (inklusive Eli Lilly) unterstreichen das Potenzial, was der Tübinger Biotech-Schmiede nachgesagt wird. Umso erstaunlicher, dass seit 2015 der Plan eines IPO nicht weiterverfolgt wurde. Mit dem Einstieg von Eli Lilly und der aktuellen Börsenphase, die für Börsengänge wie geschaffen ist, könnten die Möglichkeit eines Börsengangs eventuell wieder in Erwägung gezogen werden.

Eli Lilly kaufen?

Eli Lilly sichert sich mit CureVac einen vielversprechenden Entwicklungspartner in der Onkologie. Doch für eine klare operative Verbesserung nach den zahlreichen Rückschlägen in den Bereichen Alzheimer, Diabetes und in der Krebsmedizin braucht es mehr als Kooperationen. Zuletzt wurde Eli Lilly auch als möglicher Käufer der Biotech-Firma Clovis Oncology gehandelt. Eine Übernahme in dieser Größenordnung (im einstelligen Milliardenbereich) dürfte dem Geschäft von Eli Lilly wieder Schwung verleihen. Vorerst rät DER AKTIONÄR von einem Einstieg ab.

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