Käpt´n Iglo hat einen neuen Besitzer. Der britische Beteiligungsfonds Permira reicht den Tiefkühlkosthersteller für etwa 2,6 Milliarden Euro an die Investmentgesellschaft Nomad mit Geschäftssitz auf den Britischen Jungferninseln weiter. Nomad will sich nach der Iglo-Übernahme in "Nomad Foods" umbenennen und an Börsen in London und New York listen lassen. Permira wird neun Prozent der Anteile an der neuen Gesellschaft halten.
Permira hatte Iglo 2006 vom Nahrungs- und Waschmittelkonzern Unilever übernommen. Der Umsatz der Iglo Group ging 2014 um rund zwei Prozent auf 1,5 Milliarden Euro zurück. Der deutsche Markt für Tiefkühlkost, in dem neben dem großen Rivalen Frosta auch etliche Discounter mitmischen, ist heftig umkämpft. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen verdiente Iglo im letzten Geschäftsjahr 306 Millionen Euro.
Top-Tipp Frosta vs. Iglo
Von diesem Deal profitiert indirekt heute auch die Frosta-Aktie, die aktuell deutlich im Plus liegt. DER AKTIONÄR hatte 2014 im Zuge der Empfehlung von Frosta als Top-Tipp-Spekulativ geschrieben: Der weißbärtige Käptn Iglo ist in die Jahre gekommen. Die Iglo Gruppe wächst kaum noch und verdient unterm Strich kein Geld. Ein harter Konkurrent, der an der Vormachtstellung knabbert ist Frosta. Das 2003 neu eingeführte Reinheitsgebot trifft immer mehr den Nerv der Zeit. Nun greift Frosta mit einer eigenen Fischstäbchen-Marke den Branchenprimus Iglo sogar direkt an. Während Frosta schon länger für Discounter wie Lidl und Netto No-Name Fischstäbchen liefert, wurde in Deutschland das Fischsortiment mit der Frosta-Marke neu eingeführt. Und in diesem Markengeschäft verdienen Iglo oder Frosta deutlich mehr als mit No-Name-Essen für Aldi und Co.
Frosta hilft bei seiner Produktoffensive, dass man schon 2003 das Reinheitsgebot eingeführt hat. Verbraucher schätzen den konsequenten Verzicht auf künstliche Zusätze wie Konservierungsmittel oder Geschmacksstoffe.
(mit dpa-AFX)