Die Anker-Aktionäre von JustEatTakeaway (JET) haben der geplanten Übernahme des US-Lieferdienstes GrubHub zugestimmt, nun kommen mehr Details zu den Plänen und der weiteren Strategie heraus. Mit dem Deal entsteht immerhin der größte Essenslieferdienst. Anleger können sich die JET-Aktie nun genauer anschauen.
Wenn alle Genehmigungen der US-Behörden vorliegen, könne die Übernahme von GrubHub im ersten Halbjahr 2021 abgeschlossen sein, teilte JET mit. Bislang gehen die Börsen von einem Übernahmepreis von 7,08 Milliarden Dollar (umgerechnet 6,1 Milliarden Euro) aus. Jeder Alt-Aktionär von GrubHub erhält für sein Papier 0,671 Aktien der JustEatTakeaway (JET).
Nach Marktwert gerechnet entstünde dann der weltgrößte börsennotierte Lieferdienst mit einer Marktkapitalisierung von 20,3 Milliarden Euro.
Der JET-Konkurrent Uber hatte Anfang 2020 auch Interesse an der Übernahme von GrubHub gezeigt. Im Juli entschied sie sich stattdessen für Postmates, das seinen Anteil am US-amerikanischen Markt für Lebensmittellieferungen in 2019 auf etwa 30 Prozent gesteigert hatte. Der Markt wird immer noch von DoorDash dominiert, das einen Anteil von etwa 45 Prozent hat. Auf GrubHub entfallen derzeit etwa 23 Prozent Marktanteil auf alle Essenslieferungen gerechnet.
Im ersten Halbjahr verzeichnete JET einen massiven Umsatzanstieg von 44 Prozent auf 1,02 Milliarden Euro, da COVID-19-Beschränkungen die Lieferung von Lebensmitteln deutlich befeuerten. Mit 155 Millionen Euro war der Nettoverlust im ersten Halbjahr jedoch höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, was auf akquisitionsbezogene Kosten im Volumen von 149,50 Millionen Euro zurückzuführen war.
JET bestätigte am Freitag, dass das man selbst der Strategie von Uber Eats und Delivery Hero bei der Ausweitung der Dienstleistungen auf die Lieferung von Lebensmitteln und anderen Dingen des täglichen Bedarfs nicht folgen werde. Unter den Börsianern wirkte die Nachricht kurstreibend und die JET-Aktie legte daraufhin 2,20 Euro auf 97,20 Euro zu.
Als Folge der US-Expansion will JET seine Beteiligung an der brasilianischen iFood zum Verkauf stellen.
Der AKTIONÄR hatte kurzfristig orientierten Tradern einen Einstieg bei JET bei der Unterstützungszone bei 92,5/94,0 Euro geraten; wer investiert ist kann das Papier halten. JET ist die beste Aktie unter den Essenslieferdiensten und wegen der weltweit einzigartigen Aufstellung besteht hier mittelfristig hohes Potential. Anleger können bei einem kurzen Rückschlag in die Region von 94 Euro den Neueinstieg wagen.