Jamie Dimon, Chef der US-Investmentbank JPMorgan, hat Investoren gewarnt, sich auf einen wirtschaftlichen Hurrikan vorzubereiten. Die US-Wirtschaft habe mit einer beispiellosen Kombination an Herausforderungen zu kämpfen. Sein Haus hatte bereits im letzten Monat die Wachstumsprognosen für die nächsten Quartale gesenkt.
"Dieser Hurrikan ist gerade da draußen und kommt die Straße entlang", zitierte Bloomberg den Top-Banker auf einer von AllianceBernstein gesponsorten Veranstaltung. "Wir wissen nicht, ob es ein kleinerer Sturm ist oder Supersturm Sandy", sagte Dimon.
Laut Dimon zeichnen sich "Sturmwolken" über der US-Wirtschaft ab in Form steigender Zinsen oder der Ukraine-Invasion. Im Moment denke jeder noch, dass die Dinge gut laufen und die Fed im Stande ist, die Inflation einzudämmen.
Im vergangenen Monat hatten die Ökonomen der Wall-Street-Bank die Prognosen für das US-Wirtschaftswachstum gesenkt. Sie rechnen mit 2,4 (vorher: 3,0) Prozent Wachstum im zweiten Halbjahr 2022 und mit 1,5 (2,1) Prozent im ersten Halbjahr 2023. Im zweiten Halbjahr 2023 soll die Wirtschaft um 1,0 (1,4) Prozent wachsen.
Die Experten führen fallende Aktienkurse, höhere Hypothekenzinsen und einen stärkeren Dollar als Gründe an. JPMorgan würde sich auf diese Turbulenzen vorbereiten, indem es mit seiner Bilanz konservativ umgeht. Es gebe aber auch "helle Wolken" am Himmel, wie den starken Konsum, steigende Löhne und reichlich Arbeitsplätze.
Die Unsicherheit am Aktienmarkt ist weiter hoch, doch es gibt auch Hoffnung, dass sich manche Unsicherheitsfaktoren im weiteren Jahresverlauf auflösen werden. Wer langfristig anlegt, sollte vorerst Ruhe bewahren.