Die US-Banken haben die Berichtssaison eröffnet. Als eines der ersten Institute hat JPMorgan Chase in seine Bücher für das zweite Quartal 2024 blicken lassen. Die US-Bank hat den Gewinn erneut gesteigert. Das lag aber vor allem an einem Sondereffekt. Doch auch das Investmentbanking entwickelte sich stark.
JPMorgan Chase hat den Gewinn im zweiten Quartal trotz einer höheren Risikovorsorge für Kreditausfälle gesteigert. Das lag vor allem an einem Buchgewinn von knapp 8 Milliarden US-Dollar im Zusammenhang mit der Umstrukturierung der Beteiligung von JPMorgan am Kreditkartenriesen Visa. Mit 18,15 Milliarden US-Dollar lag der Überschuss im zweiten Quartal gut ein Viertel über dem Wert des Vorjahreszeitraums.
Die Rückstellungen für Kreditausfälle legten derweil um rund fünf Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar zu. Die bereinigten Erträge der Großbank stiegen um rund ein Fünftel auf knapp 51 Milliarden Dollar. Die durchschnittlichen Schätzungen von Analysten übertraf das Unternehmen mit dem Ertrag.
Bei den Investmentbanking-Gebühren kassierte JPMorgan 2,3 Milliarden Dollar und übertraf damit die Schätzungen um rund 300 Millionen Dollar. Auch beim Gewinn je Aktie lag die JPMorgan Chase mit 4,40 Dollar über dem Analystenkonsens von 4,14 Dollar.
CEO Jamie Dimon merkte darüber hinaus an, dass sein Unternehmen potenzielle künftige Risiken im Blick habe, darunter eine höher als erwartete Inflation und höhere Zinsen, auch wenn die Aktien- und Anleihebewertungen derzeit „eine eher milde Konjunkturprognose widerspiegeln“. Für die JPMorgan-Aktien zeichneten sich im vorbörslichen US-Handel dennoch Verluste von rund 1,5 Prozent ab.
JPMorgan Chase hat erneut starke Zahlen geliefert. Die negative Reaktion dürfte sich auch diesmal als überzogen herausstellen. Die Aktie bleibt auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR. Dass das Investmentbanking besonders gut lief, ist zudem auch für die Deutsche Bank ein positives Vorzeichen.