JPMorgan hat am Freitag zwei millionenschwere Strafen akzeptiert. Zuvor hatten die SEC sowie die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) das Geldhaus wegen schwerwiegender Compliance-Verstöße zur Zahlung eines insgesamt dreistelligen Millionenbetrags verdonnert. Brisant: Das Fehlverhalten zahlreicher Mitarbeiter soll der Grund für die Strafe sein.
Bank- und Börsengeschäfte werden in den USA streng reguliert. Beispielsweise muss die gesamte Kommunikation mit Kunden archiviert werden, um für eine spätere Überprüfung durch die Aufsichtsbehörden zur Verfügung zu stehen.
Bei der US-Bank JPMorgan haben laut Medienberichten jedoch selbst hochrangige Mitarbeiter gegen die Compliance-Regeln verstoßen, indem sie Gespräche über ihr privates Handy mittels WhatsApp führten oder Schriftverkehr über eine persönliche Email-Adresse abwickelten und sich so der Überprüfung durch die Behörden entzogen.
Die US-Börsenaufsicht SEC sowie die Commodity Futures Trading Commission (CFTC), die den Handel mit Futures und Optionen überwacht, verhängten daher hohe Bußgelder gegen das Unternehmen. JPMorgan muss eine Strafe von 125 Millionen Dollar an die SEC sowie weitere 75 Millionen Dollar an die CFTC zahlen. In Summe kostet das Fehlverhalten seiner Mitarbeiter die Bank somit 200 Millionen Dollar.
An der Wall Street zeigten sich die Anleger von der Millionenstrafe wenig beeindruckt: In einem schwachen Branchenumfeld gab die JPMorgan-Aktie nach ihrem starken Lauf in den vergangenen Tagen rund 1,7 Prozent nach.
JPMorgan scheint aus der Strafe gelernt zu haben: Laut CNBC hat das Unternehmen inzwischen zahlreiche Mitarbeiter wegen der Verstöße gegen die Compliance-Richtlinien entlassen oder beurlaubt. Seit der Empfehlung des AKTIONÄR in Ausgabe 18/2020 liegt die JPMorgan-Aktie rund 25 Prozent vorne: Gewinne laufen lassen.