Peter Lynch nennt ihn einen der „größten Stock-Picker aller Zeiten“, MarketWatch kürte ihn 2007 zum „Stock-Picker des Jahrzehnts“ und Morningstar ehrte ihn 2021 als „Herausragenden Portfolio Manager“: Joel Tillinghast gehört zweifelsohne zur absoluten Elite der Börse. Im Dezember 2023 ging Joel Tillinghast bei Fidelity offiziell in Rente. DER AKTIONÄR blickt auf seine beispiellose Investmentkarriere, in der vor allem Peter Lynch eine entscheidende Rolle spielte.
Geboren wird Joel Tillinghast 1958. Schon als Kind ist er von Zahlen und Statistiken fasziniert. Später wird ihm nachgesagt, der eher schüchterne und zurückhaltende Joel habe ein fotografisches Gedächtnis und einen Wissensumfang wie eine Enzyklopädie.
Seine Leidenschaft für die Börse wird im Alter von acht Jahren geweckt – in einer Zeit, in der er bei den Nachbarn im Vorgarten Rasen mäht, um sein Taschengeld aufzubessern. Aber es ist auch die Zeit, in der er seine Großeltern und Eltern dabei erlebt, wie sie den Finanznewsletter von Value Line Investment Survey lesen und sich über den Aktienmarkt informieren. Sein Großvater, ein Buchhalter einer Textilfabrik, und seine Großmutter, Musikerin beim Provident Symphony Orchestra sind in Aktien investiert, um damit ihr kleines Gehalt und ihre spätere Rente aufzubessern. Als der Großvater stirbt, werden die Dividenden und die Hinterbliebenenrente zur einzigen Einnahmequelle für Oma Tillinghast. Sie behält den Finanznewsletter und zieht ihren Enkel zurate, mit dem sie fortan gemeinsam die 25 bis 50 vererbten Aktien im Blick behält.