Die Aktie von JinkoSolar hat sich von ihrem vorbörslichen Kursrutsch erholt. Nachdem der Wert zeitweise um über sieben Prozent eingebrochen war, notiert JinkoSolar jetzt nur noch rund ein Prozent im Minus. Für Entspannung sorgte ein positiver Ausblick des Solarkonzerns auf das laufende Jahr.
Die von JinkoSolar vorgelegten Quartalszahlen waren eher durchwachsen. Auch der Ausblick auf das erste Quartal 2015 enttäuschte viele Anleger. Aber auf dem anschließenden Conference Call gab es dann doch einige Lichtblicke, insbesondere was den weiteren Jahresverlauf über das erste Quartal hinaus betrifft.
Kosten runter, Marge rauf
So rechnet JinkoSolar mit relativ stabilen Verkaufspreisen und will gleichzeitig die Kosten weiter senken. Derzeit produziert man für 0,45 Dollar pro Watt, bis zum Jahresende will man 0,40 Dollar pro Watt erreichen. Die weiter sinkenden Kosten und der stark wachsende Anteil des Stromgeschäftes sollen dazu führen, dass die Bruttomarge im zweiten Halbjahr auf 25 bis 30 Prozent anzieht. Im ersten Quartal 2015 wird es aber noch zu einem leichten Rückgang gegenüber den 22,8 Prozent des vierten Quartals 2014 kommen, so das Management von JinkoSolar.
1,5 Gigawatt bis Ende 2015
Und auch was die Entwicklung der eigenen Solaranlagen betrifft, will man aufholen. Im vierten Quartal haben vor allem der harte Winter und Verzögerungen bei Genehmigungen dazu geführt, dass das selbst gesteckte Ziel von 800 MW Leistung am Netz klar verfehlt wurde und man nur auf 503 MW bis Ende 2014 gekommen ist. Jetzt will man bis Mitte 2015 zwischen 800 MW und 1,0 GW am Netz haben, bis zum Jahresende sollen es 1,5 GW werden.
Auf die Frage, wie es mit den Spin-off-Plänen von Jinko Power aussieht, gab es die Antwort, dass man einen Börsengang in den USA anstrebe und sich hier in Gesprächen befände. Angestrebt wird das zweite Halbjahr 2015.
Aktie deutlich erholt
Der positive Ausblick auf 2015 hat dazu geführt, dass die Aktie von JinkoSolar ihre Verluste mittlerweile deutlich reduzieren konnte. Hinzu kommt die anhaltende Fantasie eines Spin-offs der Stromtochter. Kurzfristig könnte zwar das schwache erste Quartal noch auf die Stimmung drücken, mittelfristig ist aber mit einer Fortsetzung der Aufwärtsbewegung der vergangenen Wochen zu rechnen.