Eine wichtige Personalie bei Sartorius ist geklärt: Michael Grosse soll ab dem kommenden Sommer die Geschäfte des Labor- und Pharmazulieferers leiten. Der Aufsichtsrat habe den Manager am Freitag mit Wirkung zum 1. Juli des kommenden Jahres zum Vorstandsvorsitzenden ernannt, teilte der DAX-Konzern nach Börsenschluss in Göttingen mit.
Der derzeitige Konzernchef Joachim Kreuzburg hatte diesen Juli angekündigt, seinen bis November 2025 laufenden Vertrag nicht mehr verlängern zu wollen. Der Manager war nach Konzernangaben seit mehr als 20 Jahren an der Spitze des Unternehmens. Die Sartorius-Aktie legte auf der Handelsplattform Tradegate gegenüber dem Xetra-Schlusskurs um ein halbes Prozent zu. In den Jahren 2020 bis 2023 lenkte Grosse die Geschäfte beim Prozess- und Verpackungstechnikunternehmen Syntegon Technology, das 2019 aus der Bosch-Gruppe ausgegliedert worden war.
Indes hat die US-Bank JPMorgan in dieser Woche das Kursziel für Sartorius von 290 auf 275 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Overweight" belassen. Das kommende Jahr dürfte für die europäischen Pharmaunternehmen angesichts einiger wichtiger auslaufender Patente von Neuerungen aus den Produkt-Pipelines geprägt werden, schrieb Analyst Richard Vosser in seinem vorliegenden Ausblick. Seine bevorzugten Branchenriesen sind Novo Nordisk und Astrazeneca und aus dem Life-Science-Bereich unter anderem Merck KGaA. Bei Roche erwartet Vosser indes keine erfolgreichen neuen Produkte und bei GSK nur wenig Neues. Bei Sartorius sollte eine weitere, schrittweise Verbesserung der Auftragslage das Vertrauen in eine Rückkehr des Wachstums stärken.
Sartorius sollte mittlerweile die schwierigste Phase hinter sich gebracht haben. Noch bestehen allerdings ein paar Unsicherheitsfaktoren wie die Entwicklung in China. Für Sartorius ist es wichtig, die jüngsten guten Signale nun zu nutzen und wieder auf den Erfolgspfad zurückzukehren. Ein Stopp bei 185,00 Euro sichert die Position nach unten ab.
Mit Material von dpa-AFX