Über Wochen hinweg hagelte es nach dem Absturz der zweiten Maschine des Typs 737 Max 8 Negativ-Schlagzeilen für den US-Flugzeugbauer Boeing. Die Aktie des europäischen Rivalen Airbus haussierte hingegen weiter und markierte gestern ein neues Allzeithoch. Doch nun droht auch dem aktuellen Überflieger Ungemach.
Denn die USA setzen die EU unter Druck, die illegalen Subventionen für Airbus (die es indes aber auch für Boeing von Seiten der US-Regierung gibt) zu beenden. So belegt der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer EU-Waren im Volumen von elf Milliarden Dollar mit Zöllen.
Der Streit zwischen den USA und der EU über Subventionen für ihre Flugzeugbauer schwelt bereits seit dem Jahr 2004. Die Welthandelsorganisation WTO hatte bereits Regelverstöße auf beiden Seiten festgestellt. Nun dürfte es spannend werden, wie es im Handelsstreit zwischen den beiden Parteien weitergeht.
Aktie bleibt attraktiv
Sollte die EU ihre direkten und indirekten Hilfen für Airbus wegen des Drucks der USA tatsächlich zurückfahren oder gar einstellen, dürfte dies Airbus wohl nur leicht belasten. Die Perspektiven für den stark positionierten Konzern bleiben gut. Die Auftragsbücher sind noch bis Mitte des kommenden Jahrzehnts komplett gefüllt. Zudem ist die Bewertung mit einem 2020er-KGV von 17 genauso hoch wie die von Boeing – obwohl Airbus schneller wachsen dürfte. Die Aktie bleibt ein Kauf (Stopp: 98,00 Euro).