Der wichtigste Rohstoff für Solarzellen, Polysilizium, wird schlagartig billiger. Innerhalb einer Woche gab der Preis um rund neun Prozent nach. Profiteure sind Hersteller von Solaranlagen.
Endlich ein wenig Entspannung. Der Preis für Solarsilizium, dem wichtigsten Rohstoff für integrierte Solarmodulhersteller, gibt nach. Bloomberg zufolge bezahlten in dieser Woche chinesische Firmen im Spotmarkt (Direkt-Handel, ohne Langfristverträge) nur noch 43 Dollar pro Kilogramm. Das ist ein 8,5-prozentiger Einbruch im Wochenvergleich.
in Dollar/Kg | 04/2011 | 05/2011 | 06/2011 | 07/2011 | 08/2011 |
Polysilizium |
78,5 | 74,4 | 53,9 | 51,4 | 50,7 |
Quelle: Bloomberg
Hintergrund ist, dass offensichtlich viele Waferhersteller ihre Siliziumbestände nicht selbst benötigen und weiterverkaufen. Diese Preisentwicklung gibt den Modulherstellern wieder ein wenig mehr Luft zu atmen. Schließlich waren zuletzt deren Absatzpreise gefallen, die Beschaffungskosten für Silizium (siehe Grafik) aber noch vergleichsweise stabil geblieben. Während 2008 noch bis zu 15 Kilogramm Silizium für ein KW Module benötigt wurden, gelang es Hersteller wie etwa Sunpower den Verbrauch auf rund fünf Kilogramm zu reduzieren.
Noch abwarten
Die jüngste Entwicklung schadet Siliziumproduzenten wie Wacker Chemie ("Neue Hiobsbotschaften") und hilft potenziell kristallinen Herstellern wie Solarworld, Q-Cells oder Trina. Doch im Vergleich zu den Überkapazitäten und Modulpreisrückgängen (siehe Grafik) ist der Silizium-Einbruch zunächst nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Anleger sollten sich bei Solar-Investments bis auf weiteres zurückhalten. Schließlich befürchtet der Suntech-Chef einen zwei Jahre anhaltenden Margendruck und Marktbeobachter ("Wachstum vorbei") rechnen mit einem vorläufigen Ende des Wachstums.
in Euro/Watt | 09/2010 | 12/2010 | 03/2011 | 06/2011 | 09/2011 |
Kristallin China |
1,61 | 1,55 | 1,37 | 1,19 |
0,80 |