Mit einem Plus von 16 Prozent in diesem Jahr landet ausgerechnet Cisco, das in den vergangenen Jahren mit Wachstumsschwierigkeiten zu kämpfen hatte, unter den Top 10 des Dow Jones Index. Sollten Anleger angesichts der technischen Stärke der Aktie jetzt zuschlagen?
Das bislang für die Märkte äußerst erfreulich verlaufene Börsenjahr kennt viele Gewinner, allen voran ohnehin bereits bekannte Namen und Empfehlungen von DER AKTIONÄR wie Amazon, Apple und Nvidia.
Zeitweise das wertvollste Unternehmen der Welt
Auch der Netzwerkausrüster Cisco ist ein bestens bekannter Titel, das Unternehmen war auf dem Höhepunkt der Dot-Com-Blase 1999/2000 zeitweise das wertvollste Unternehmen der Welt. Für überdurchschnittliche Kursgewinne und Wachstum war die Aktie in den vergangenen Jahren aber nicht bekannt.
Mit einer Gesamtperformance von 41 Prozent in den vergangenen fünf Jahren hat Cisco den Gesamtmarktindex S&P 500, der sich im selben Zeitraum um knapp 68 Prozent steigern konnte, deutlich underperformt.
Seitdem sich das Unternehmen neu aufstellt und den Umbau zu einem Softwarekonzern vorantreibt, laufen die Geschäfte wieder deutlich besser: Cisco konnte in den vergangenen zwei Quartalen ein zweistelliges Umsatzwachstum präsentieren und damit zurück in die Wachstumsspur finden.
Lohnt sich ein Einstieg noch?
Das kam am Markt gut an. Mit einem Plus von 16 Prozent seit dem Jahreswechsel kann man innerhalb des Dow Jones Salesforce mit einem Plus von 58 Prozent sowie Apple und Microsoft mit Kursgewinnen von jeweils etwa 35 Prozent zwar nicht das Wasser reichen.
Mit dem sechsten Gesamtrang kann man einen Großteil der übrigen Indexmitglieder aber klar hinter sich lassen. Sollten Anleger diese Stärke nun kaufen oder das Papier weiter links liegen lassen? Aus technischer Perspektive lässt sich die Frage vergleichsweise einfach beantworten:
Sowohl der Tages-, als auch der Wochenchart laden zu einem Engagement in der Aktie ein! Im Tageschart überzeugt aktuell die hohe Trendstärke, angezeigt durch einen RSI von 69 Punkten, der damit noch nicht überkauft ist, sowie einem MACD, der erstens komfortabel im Plus notiert und damit einen intakten Aufwärtstrend anzeigt und zweitens den erneuten Sprung über die Signallinie geschafft hat und damit an Trendstärke sogar zulegen könnte.
Zu Vorsicht mahnt aktuell noch wenig. Bis zum oberen der beiden aktuellen Widerstände bei knapp 58 Dollar ist noch ebenso viel Platz wie zur Oberkante des Aufwärtstrendkanals. Kurspotenzial ist also vorhanden. Mit Blick auf die technischen Indikatoren sowie das zuletzt weit überdurchschnittliche Handelsvolumen sollte das auch abgerufen werden können.
Der Wochenchart zeigt sich mindestens ebenso gut aufgelegt. Der Relative-Stärke-Index hat mit knapp 66 Zählern noch jede Menge Luft, ehe die Aktie als überkauft gelten muss. Der MACD präsentiert sich wie im Tageschart stark und zeigt mit dem jüngsten Anstieg eine Trendbeschleunigung an.
Einziger Wermutstropfen ist, dass die Aktie inzwischen gegen das obere Bollinger Band steigt und die statistische Wahrscheinlichkeit für weitere Kursgewinne damit sinkt.
Angesichts der hohen Trendstärke, des berechenbaren Aufwärtstrends und der günstigen Bewertung, Cisco rentiert aktuell mit einer Dividendenrendite von 2,8 Prozent und wird für das kommende Jahr mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13,7 gehandelt, spricht hier vieles für einen prozyklischen Einstieg. Interessant dürfte die Aktie vor allem für Value-orientierte Anleger sein.