Die Aktien des Optoelektronikkonzerns Jenoptik wurden durch die Bekanntgabe eines wenig euphorischen Ausblicks für ASML ziemlich in Mitleidenschaft gezogen und verloren infolgedessen um ein Viertel an Wert. Am Dienstag, dem 12. November haben die Jenenser Zahlen vorgelegt – reicht das für die Trendwende?
Grundlegend konnte Jenoptik im dritten Quartal aufgrund einer höheren Nachfrage in Europa mehr verdienen als im Vergleich zum Vorjahresquartal. In den drei Monaten bis Ende September konnte das EBITDA um 14,9 Prozent auf 59,1 Millionen Euro gesteigert werden. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 26,6 Millionen Euro nach 21,5 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Damit konnte der Konzern operativ besser abschneiden als im Vorfeld von den Analysten erwartet.
Umsatz und Auftragsbestand konnten allerdings nicht an das Vorjahresergebnis anknüpfen. Der Umsatz konnte zwar von 263,8 auf 274,3 Millionen Euro gesteigert werden – lag aber unter den Analystenschätzungen von 279 Millionen. Der Auftragseingang ist sogar von 288,4 auf 257,4 Millionen Euro gesunken.
„Nachdem sich die Nachfrage im zweiten Quartal noch spürbar verbessert hatte, sehen wir aktuell ein durch höhere Unsicherheiten geprägtes Marktumfeld, unter anderem im Automotive-Bereich“, sagte Unternehmenschef Stefan Traeger am Dienstag. Die Ziele für das Gesamtjahr 2024 bestätigte er aufgrund eines insgesamt guten Auftragsbestands. Die Ziele für 2025 hatte der Vorstand aber erst jüngst um ein Jahr verschoben, da er mit einer Verzögerung beim Aufschwung in der Halbleiterausrüstungsindustrie rechnet.
Der schwächere Ausblick für 2025 wurde bereits im Vorfeld von der Unternehmensspitze angekündigt und dürfte im Zuge des ASML-Debakels auch schon ordentlich eingepreist sein. Der Konzern konnte mit den Zahlen die Erwartungen erfüllen und ist momentan günstig bewertet. Für Neueinsteiger bietet sich dementsprechend eine interessante Einstiegsmöglichkeit.