Die Aktien von JD.com kennen aktuell nur den Weg nach unten – daran ändern auch die Zahlen des zweiten Quartals nichts. Der zweitgrößte chinesische Online-Händler lieferte zwar auch im vergangenen Quartal solide Wachstumsraten, kann die Erwartungen der Analysten aber nicht übertreffen.
Der Umsatz legte um 31 Prozent auf umgerechnet 17,73 Milliarden Dollar zu und lag damit leicht unter den Schätzungen der Wall-Street-Experten. Wachstumsraten, die angesichts des monatelang brodelten Handelskrieges akzeptabel waren und innerhalb der Prognose der Unternehmensführung lagen. Das Nettoergebnis von umgerechnet 344 Millionen Dollar konnte die Anleger jedoch nicht überzeugen. Gegenüber dem Vorjahresquartal hat sich der Verlust versechsfacht.
China-Aktien haben es aktuell im Gesamtmarkt schwer – insbesondere wenn sie in Zeiten des Handelsstreits ihre Umsätze mit Handel machen. Bereits früh hat JD.com auf hochwertige europäische und amerikanische Markenprodukte gesetzt. Daneben investiert der Konzern stark in neue Geschäftsfelder wie die sogenannten „Retail Services“. Das kratzt jetzt an den Margen. Positiv anzumerken ist an dieser Stelle jedoch, dass sich im E-Commerce-Kerngeschäft die Margen verbesserten.
Im sich beschleunigten Abwärtstrend hat die Aktie von JD.com den Stopp bei 29,00 Euro erreicht. DER AKTIONÄR bleibt langfristig von JD.com und vom anhaltenden Wachstum im chinesischen Online-Handel überzeugt, rät angesichts der schwierigen Situation am chinesischen Markt trotz günstiger Preise aktuell jedoch zum Verkauf. Denn mittelfristig sind keine neuen Impulse für eine Trendwende zu erwarten.