Frische Impulse für die Philips-Aktie. Der Siemens-Konkurrent will sich in zwei eigenständige Unternehmen aufspalten, die weiterhin den bekannten Markennamen tragen sollen, wie der Konzern am Dienstag überraschend mitteilte. Demnach sollen das Geschäft mit Gesundheitstechnik und Konsumelektronik verschmolzen werden.
Die neue Konzernstruktur soll zusätzliche Einsparungen von 100 Millionen Euro im Jahr 2015 und 200 Millionen im Jahr 2016 mit sich bringen.
CEO Frans von Houten sagte: „Die Zeit ist reif, den nächsten strategischen Schritt für Philips zu machen.“ Als eigenständige Firma könne die Lichtsparte schneller und flexibler agieren, um das Wachstum im LED-Bereich voranzutreiben. Und damit sogar den Rückgang traditioneller Leuchten mehr als kompensieren, so die Niederländer. Für die Lichtsparte seien ein IPO und andere Finanzierungsmodelle möglich.
Versteckte Werte heben
Bislang gehen Teile der Licht-Sparte im großen Konzern unter. Im Rampenlicht einer Ausgliederung könnte sich der Wert der LED-Komponenten-Sparte an ambitioniert bewerteten Konkurrenten wie Cree orientieren. Würde man alle Philips-Teile einzeln bewerten, läge die Summe davon laut Analysten rund 25 Prozent über der aktuellen Marktkapitalisierung.
Philips stattet künftig die Allianz Arena mit einer LED-Lösung aus. Statt nur in drei, kann das Stadion künftig in 16 Millionen Farben getaucht werden. Der Weltmarktführer für LED- und Stadionbeleuchtung wird gleichzeitig Sponsor des FC Bayern München. Die Spitze des Empire State Building ist bereits mit einem Philips-Lichtsystem ausgestattet.
Philips: Top-Tipp
Der Umbau von Philips sorgt für Impulse. Der Titel war Top-Tipp Konservativ in der AKTIONÄR Ausgabe 30/2014 und bleibt aufgrund der moderaten Bewertung und der Abspaltungsfantasie kaufenswert. Seit 18 Jahren gab es keine Kürzung oder gar einen Ausfall der Dividende. Für 2014 erwarten Analysten eine erneute Anhebung auf 0,83 Euro je Aktie – eine starke Rendite von 3,6 Prozent.