In einem für Technologie-Aktien freundlichen Marktumfeld zu Wochenbeginn ragt der Biotech-Sektor negativ heraus. Der Nasdaq Biotechnology Index verliert zur Stunde rund 1,6 Prozent. Ausschlaggebend für den Abverkauf sind schlechte Nachrichten aus dem Hause Biogen und dem Partner Ionis Pharmaceuticals.
Am Wochenende hat Biogen die Top-Line-Ergebnisse aus der Phase-3-Studie mit Tofersen zur Behandlung von Patienten mit einer speziellen Form der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS) bekanntgegeben. Der primäre Endpunkt konnte dem Vernehmen nach nicht erreicht werden.
Bei mehreren sekundären und explorativen Messungen der Krankheitsaktivität und der klinischen Funktion wurden hingegen positive Trends zugunsten der Substanz festgestellt, heißt es.
Biogen hat sich den Zugriff auf den Wirkstoff Tofersen im Jahr 2018 durch einen Lizenzdeal mit Ionis gesichert. Die beiden Unternehmen geben sich nicht geschlagen und werfen nicht das Handtuch.
Die Börse scheint den ALS-Hoffnungsträger allerdings abzuschreiben. Die Aktie von Biogen büßt 3,6 Prozent ein und hat damit die Kursgewinne, die durch die überraschende Zulassung des Alzheimer-Medikaments Aduhelm im Juni entstanden sind, wieder komplett abgegeben.
Noch heftiger fällt die Reaktion der Marktteilnehmer bei der Aktie von Ionis aus. Der Biotech-Wert bricht über 15 Prozent ein und hat ein neues 52-Wochen-Tief markiert.
Der Studienflop mit Tofersen ist ein schwerer Rückschlag für das Forschungsduo. Bei beiden Biotech-Werten drängt sich aktuell kein Einstieg auf. Sowohl die Aktie von Biogen als auch die von Ionis befinden sich aktuell nicht auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR.