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01.10.2014 Florian Söllner

Internet-CEO zu Zalando und Rocket Internet: „Heiße Sektoren, hohe Bewertung“

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Die ganze Börsenwelt spricht derzeit über die Samwer-Brüder und ihre Börsengänge von Zalando und Rocket Internet. Weniger im Rampenlicht steht Internet-Unternehmer Daniel Wild. Auch er hat mehrere Start-up-Gründungen initiiert und ist Vorstand der vergleichsweise wenig beachteten Internetfirma Ecommerce Alliance AG.

DER AKTIONÄR: Herr Wild, wie erklären Sie sich den IPO-Hype rund um Zalando und Rocket Internet?

Daniel Wild: Ich sehe die hohe Nachfrage als ein Idealszenario, denn damit werden zwei deutsche IPOs nach den gleichen Maßstäben bewertet wie amerikanische. Ein bisschen Übertreibung ist natürlich dabei, erscheint jedoch auch größer durch die jahrelange Unterschätzung und Unterbewertung von Internetfirmen hier in Deutschland.

Einzelne, blutjunge Start-ups bei Rocket Internet scheinen sehr ambitioniert bewertet – zum Beispiel Lendico mit 120 Millionen Euro? Ist das für Sie nachvollziehbar?

Der FinTech-Sektor ist derzeit einer der heißesten Sektoren im Internet. Die Veränderung des Bankgeschäfts durch das Internets schreitet rasant voran. Mit Lendico wollen die Samwers ein Geschäftsmodell in diesem FinTec-Bereich etablieren. Aufgrund ihrer Vergangenheit traut man ihnen es auch zu; daraus resultiert die hohe Bewertung.

 

Die Rocket-Internet-Beteiligung Lamoda hat einen Last Portfolio Value von 720 Mio. Euro, hat 2013 aber nur gut 100 Mio. Euro Umsatz im Bereich e-Commerce erzielt und dabei rund 40 Mio. Euro Verlust erwirtschaftet. Würden Ihre Beteiligungsfirmen ähnliche Umsatz-Multiples erzielen?

Im Vergleich zu den Samwer-Firmen sind die Firmen der Ecommerce Alliance AG sehr konservativ bewertet. Bei einem konsolidierten Umsatz von 96 Mio. Euro im Jahr 2013 und einem Jahresüberschuss von 0,4 Mio. Euro werden wir aktuell an der Börse mit 24 Mio. Euro bewertet. Wenn man bedenkt, dass die ECA einen vergleichbaren Umsatz wie Lamoda und noch dazu einen Gewinn erwirtschaftet, ist unser Unternehmen im direkten Vergleich dramatisch unterbewertet. Wir verfügen über ein Portfolio an Minderheitsbeteiligungen wie beispielsweise mybestbrands, xad, internations, promipool.

Glauben Sie nach dem – vor allem für Altaktionäre – erfolgreichen Börsengang treten die Samwer-Brüder kürzer?

Ich kenne die Samwers, weil ich mit ihnen als Seedinvestor schon gemeinsam an einigen Firmen beteiligt war, zum Beispiel an Trivago oder Lokalisten. Ich glaube für einen Unternehmer ist ein Börsengang nicht nur ein Exit, sondern der Anfang einer neuen, spannenden Phase und ich denke, das sehen die Samwers auch so. 

Vielen Dank für das Gespräch!

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