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Foto: Intel Corporation
22.08.2023 ‧ Max Gross

Intel muss sparen: Neue Entlassungen geplant

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Intel

Intel hat mit seinem geplanten Konzernumbau hin zu einem weltweit agierenden Auftragsfertiger Großes vor. Um diesen finanzieren zu können, muss der Halbleiterriese aber an anderer Stelle sparen und wird hierzu weitere Stellen streichen.

AMD-Dauerrivale und Halbleiter-Urgestein Intel möchte im lukrativen Fertigungsgeschäft mitmischen und die Platzhirsche Samsung und Taiwan Semiconductor attackieren. Auch intern sollen Chips künftig nach dem Auftragsfertigungsprinzip hergestellt werden, was mittelfristig Milliardensummen einsparen soll.

Hierzu braucht es vor allem eines, neue Halbleiterfabriken. Intel ist nach Plänen für Chipwerke in Deutschland, Polen, Israel und den USA dabei, in den nächsten Jahren einen hohen zweistelligen Milliardenbetrag zu investieren.

Hohe Verschuldung zwingt zum Sparen

Das Geld wird aus Subventionstöpfen, dem bereits erfolgten Teilverkauf der Automotive-Tochter Mobileye, dem laufenden Cashflow sowie der Aufnahme neuer Schulden kommen. 

Da Intel aber bereits auf langfristigen Verbindlichkeiten in Höhe von 46 Mrd. Dollar sitzt, muss das Unternehmen in Zeiten steigender Zinsen zusehen, es mit der Schuldenaufnahme nicht zu übertreiben, da sonst hohe Zinskosten das in den vergangenen Quartalen ohnehin unbefriedigende Betriebsergebnis weiter belasten würden.

Eine Möglichkeit für Unternehmen, rasch Geld einzusparen, ist das Streichen von Stellen. Genau hiervon wird Intel nun Gebrauch machen. In der Forschung und Entwicklung sollen an zwei Standorten in den USA etwa 140 Stellen gestrichen werden. Bereits im Mai hatte das Unternehmen etliche Stellen gestrichen, in den Segmenten Client Computing und Datencenter sind bis zu 20 Prozent der Mitarbeiter entlassen worden.

Im vergangenen Jahr hatte Intel bekannt gegeben, langfristig etwa drei Milliarden Dollar pro Jahr einsparen zu wollen. Neben den Stellenstreichungen war auch die empfindliche Kürzung der Dividende eine Maßnahme, rasch die Bilanz zu stärken.

Intel (WKN: 855681)

Kursbewegende Impulse hat die Nachricht gestern nicht geliefert, Intel schwamm mit dem in der Erholung begriffenen Gesamtmarkt mit und legte +1,2 Prozent zu. Insgesamt ist die Lage oberhalb der Aufwärtstrendlinie aussichtsreich, für eine erneute Attacke des aktuellen Widerstandes muss zunächst aber die 50-Tage-Linie zurückerobert werden.

Zur Finanzierung seiner Konzernstrategie muss Intel Kosten sparen. Nach der Absage der Übernahme von Tower Semiconductor sollen nun durch Stellenstreichungen weitere Ausgaben eingespart werden.

Mit 140 zur Disposition stehenden Stellen fällt die aktuelle Kürzungsrunde zwar klein aus, unterstreicht aber den Kurs des Managements und sollte das Vertrauen der Investoren daher stärken.

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