Nach dem kurzen Rücksetzer am Dienstag hat die Tech-Rally an der Wall Street wieder Fahrt aufgenommen. Vor allem Chipaktien legen deutlich zu, Intel führt mit einem Plus von mehr als drei Prozent den Dow Jones an. Der Konzern darf sich wohl über eine milliardenschwere Unterstützung von der US-Regierung freuen.
Wie Bloomberg berichtet, will Washington 3,5 Milliarden Dollar investieren, damit Intel fortschrittliche Halbleiter für Militär- und Geheimdienstprogramme herstellen kann. Durch die Gelder würde Intel ein dominanter Akteur auf dem lukrativen Markt für Verteidigung. Der Gesetzesentwurf, in dem die Ausgaben enthalten sind, wurde bereits am Mittwoch vom Repräsentantenhaus verabschiedet und soll vom Senat bis zum Samstag beschlossen werden.
Die Mittel für Intel laufen über drei Jahre und sind für das Programm „Secure Enclave“ gedacht. Insgesamt sollen aus dem "Chips and Science Act" 39 Milliarden Dollar an Halbleiterkonzerne fließen, die Chips in den USA produzieren. Laut Bloomberg soll Intel aus dem Chips Act ein Gesamtpaket von mehr als zehn Milliarden Dollar erhalten, das sowohl Zuschüsse als auch Darlehen umfasst. Eine Stellungnahme zu der anstehenden Investition der 3,5 Milliarden Dollar lehnte das Unternehmen ab.
UBS schraubt Ziel hoch
Unabhängig von der Milliardenspritze gibt es für Intel derweil auch Rückenwind von Seiten der Analysten. Die UBS hat das Ziel von 38 auf 46 Dollar angehoben. Die Einstufung lautet allerdings weiterhin „Neutral“. Nach einer positiven Präsentation von Finanzchef David Zinsner rechnet Analyst Timothy Arcuri damit, dass seine über dem Konsens liegenden Schätzungen für das zweite Halbjahr erreicht werden könnten. Zudem rechnet er mit einer etwas stärkeren Erholung in der zweiten Jahreshälfte.
Chipaktien bleiben gefragt. Auch Intel hat den Rücksetzer vom Dienstag gut weggesteckt. Investitionen der Regierung wären zudem positiv zu werten, gerade im Bereich Verteidigung ergibt sich derzeit starkes Wachstumspotenzial. Die Aktie bleibt auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Intel.