Die Aktie des Chip-Riesen Intel hat zuletzt deutlich nachgegeben. Der Chipriese gab frische Zahlen sowie einen neuen Ausblick bekannt. Diese kamen bei den Anlegern gar nicht gut an. Nach der scharfen Korrektur gibt es nun aber wieder gute Nachrichten. Sollten Anleger dies für einen Einstieg nutzen?
Intel bringt eine neue Version seines Chips für künstliche Intelligenz auf den Markt und will damit Nvidia in einem der am schnellsten wachsenden Bereiche der Halbleiterindustrie herausfordern. Der aktualisierte Prozessor, Gaudi 3, wird im dritten Quartal verfügbar sein, sagte Intel am Dienstag auf einer Firmenveranstaltung.
Der Chip soll die Leistung in zwei Schlüsselbereichen steigern: beim Training von KI-Systemen und bei der Ausführung der fertigen Software. Die boomende Nachfrage nach KI-Diensten hat dazu geführt, dass sich Technologieunternehmen um diese so genannten Beschleunigerchips reißen. Frühere Versionen von Gaudi konnten nicht die Marktanteile gewinnen, die sich Intel erhofft hatte, sagte Chief Executive Officer Pat Gelsinger. Er erwartet, dass das neue Modell einen größeren Einfluss haben wird. "Sie sind ein guter Konkurrent, aber die Leute wollen eine Alternative", sagte er am Dienstag über Nvidia.
Gelsinger lehnte es ab, Preise zu nennen, sagte aber, dass seine Chips "weit unter" den Kosten der aktuellen und zukünftigen Chips von Nvidia liegen würden. Sie würden "extrem gute" Gesamtbetriebskosten bieten, sagte er.
Nvidia herauszufordern wird nicht einfach sein. Der Konkurrent legt alles darauf an, seinen Vorsprung mit einer gerade angekündigten Chip-Plattform namens Blackwell auszubauen. Nach Intels Einschätzung wird Gaudi 3 aber schneller und energieeffizienter sein als der H100 von Nvidia. Es wird bestimmte Arten von KI-Modellen 1,7-mal schneller trainieren und die Software 1,5-mal besser ausführen, behauptet der Chip-Hersteller. Das Produkt wird in etwa mit dem neueren H200 von Nvidia gleichziehen, so Intel.
Intel geht auf Angriff gegen Nvidia. Kann das Unternehmen die angekündigte Leistung der neuen Chips liefern, wäre dies als deutlicher Erfolg zu verbuchen. Anleger sollten jedoch stets im Hinterkopf behalten, dass Nvidia versuchen wird, nachzuziehen. Langfristig orientierten Anleger kann die Schwäche zusammen mit den aktuell positiven Impulsen aber durchaus eine attraktive Einstiegs- oder Nachkaufchance bieten.
Gewinne sind immer möglich – es kommt einfach nur auf den richtigen Einstiegszeitpunkt und die passende Strategie an. Fundierte Anhaltspunkte für den optimalen Einstieg kann die Charttechnik liefern. Der Technische Analyst Timo Nützel veröffentlicht mehrfach pro Woche eine neue Ausgabe.