Jedes Quartal sind es TSMC und ASML, die einen Ausblick darauf liefern, wie es den Halbleiter-Konzernen im vergangenen Quartal ergangen ist. Wie lief es also beim großen Chip-Hersteller und dem wichtigen Chip-Zulieferer im ersten Quartal?
Schon morgen veröffentlicht Intel seine Quartalszahlen, gefolgt von AMD am kommenden Mittwoch und Infineon am 4. Mai. TSMC, der größte Chip-Hersteller der Welt hat dagegen schon vergangene Woche seine Bücher geöffnet – und dabei klar vom weltweiten Halbleitermangel profitiert.
TSMC zeigt wohin der Trend geht
Aufgrund der starken Nachfrage, von Autoherstellern, PC-Zulieferern und vielen weiteren Branchen nach den derzeit schwer verfügbaren Chips kletterte der Gewinn im Jahresvergleich um fast ein Fünftel auf 4,1 Milliarden Euro. Damit schnitt das TSMC besser ab als von Analysten im Schnitt erwartet.
Obwohl die Auslastung der Fabriken von Taiwans größtem Chiphersteller den Angaben zufolge bei über 100 Prozent liegt, hat auch TSMC nicht genügend Kapazität, um die Nachfrage aller Kunden zu bedienen. Der Hersteller will nun in den nächsten drei Jahren 100 Milliarden Dollar investieren, um zu expandieren. Dennoch dürften dem Management zufolge die weltweite Chipknappheit bis ins Jahr 2022 anhalten.
Auch ASML lässt sich in die Bücher blicken
Einen guten Einblick auf die operativen Geschäfte der Branche liefern auch die am heutigen Mittwoch veröffentlichten Zahlen von ASML. Im ersten Quartal liefen die Geschäfte von ASML überraschend gut. Der Umsatz wuchs gegenüber dem Vorjahresquartal zwar nur um 2,6 Prozent auf knapp 4,4 Milliarden Euro.
Die Bruttomarge stieg aber von 52 auf 53,9 Prozent und der Auftragseingang sprang um knapp zwölf Prozent auf mehr als 4,7 Milliarden Euro nach oben. Dank der starken Nachfrage nach neuen Lithographieanlagen erwartet das Management für 2021 jetzt ein Umsatzplus in Richtung von 30 Prozent.
Die ausgelasteten Kapazitäten und vollen Auftragsbücher von TSMC und ASML lassen den Schluss zu, dass auch Intel, AMD und Infineon operativ erneut ein hervorragendes Quartal liefern dürften. Bleibt nur die Frage, ob die starke Geschäftsentwicklung bereits in den Aktienkursen der Chip-Konzerne eingepreist ist. Aus operativen Gesichtspunkten gibt es in jedem Falle nicht einmal beim angeschlagenen Halbleiter-Dino Intel etwas zu bemängeln. DER AKTIONÄR bleibt long für Chip-Aktien.
Mit Material von dpaAFX.