Der Handel bei Gold und Silber war gestern verkürzt. Sowohl in den USA als auch in Kanada hatten die Börsen aufgrund von Feiertagen geschlossen. Dennoch: Während der Goldpreis erneut Boden verloren hatte, konnte der Silberpreis zulegen. Diese bessere Performance von Silber im Vergleich zu Gold werde sich auch im nächsten Aufwärtstrend fortsetzen, sagt Peter Marrone, Executive Chairman bei dem Goldproduzenten Yamana Gold.
In dem aktuellen wirtschaftlichen Umfeld seien die Edelmetalle mit ihrer Rallye noch lange nicht am Ende, sagt Peter Marrone in einem Videointerview mit dem Internetportal kitco.com. „Es ist schwierig, abzuschätzen, wohin sich der Goldpreis kurzfristig bewegt“, sagt der Chairman von Yamana Gold. „Doch mittel- bis langfristig ist es schwierig, den Goldpreis nicht höher steigen zu sehen.“ Die zahlreichen Maßnahmen seitens der Notenbanken und der Regierungen und die damit einhergehenden höheren Verschuldungen sprechen für einen höheren Goldpreis. „Das ist der perfekte Sturm für die Edelmetalle“, sagt Marone.
Tatsächlich spricht mittel- bis langfristig praktisch alles für höhere Kurse bei den Edelmetallen. Dazu hat Marrone vermutlich auch recht, wenn er sagt, dass die bessere Performance von Silber gegenüber Gold anhalten wird. Silber erfährt zum einen eine stärkere Nachfrage seitens der Industrie, zum anderen gilt das Edelmetall als inflationssensibler als Gold. Doch kurzfristig – und das wissen alle Edelmetallanleger – stecken sowohl Gold als auch Silber in einer Korrektur fest, die sich zieht wie Kaugummi. Zwar schielt der Silberpreis bereits wieder auf die Widerstandszone zwischen 28 und 30 Dollar, während Gold sich eher nach unten absichern muss. Dennoch: Kaufsignale fehlen aktuell bei beiden Edelmetallen. Gold müsste über 1.880 Dollar, Silber über 30 Dollar, damit die Wahrscheinlichkeit steigt, dass diese Korrektur endlich nach ziemlich genau sechs Monaten ihrem Ende entgegengeht.