Auf der Hauptversammlung sprach Uwe Tigges am Dienstag von turbulenten Zeiten für Innogy. Der interimistische Vorstandsvorsitzende wurde nun regulär zum Chef gewählt. Im Fokus der Aktionäre steht aber vor allem die Übernahme durch E.on. Es gibt viel Kritik – auch an der Mutter RWE.
„Der Deal von E.on und RWE ist das Thema, das für uns alle ganz vorne steht“, sagte Thomas Hechtfischer von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). „Innogy war auf dem besten Weg in die Unabhängigkeit. Jetzt wird das Unternehmen verraten, wird verkauft und wird um die Zukunft gebracht.“
Das Problem: Viele Anleger hatten bei Innogy auf eine stabile Wertentwicklung und eine Dividende gesetzt. „Es ist völlig klar, nicht nur für uns als Innogy-Vorstand und für unsere Mitarbeiter ist es von grundlegender Bedeutung, wie es nun weitergeht, sondern natürlich auch und besonders für Sie als Aktionäre“, stellte Vorstandschef Uwe Tigges klar. Konkrete Neuigkeiten gab es aber nicht, die meisten Detailfragen seien demnach noch offen.
Schwierige Situation
Aktionärsschützer Hechtfischer setzt auf ein zweites Angebot durch E.on, um die Minderheitsaktionäre abzufinden und einen Beherrschungsvertrag schließen zu können. Anleger brauchen dafür, falls es überhaupt dazu kommt, allerdings einen langen Atem. DER AKTIONÄR sieht mehr Potenzial bei E.on und RWE und rät dazu die Innogy-Aktie bei attraktiven Kursen zu verkaufen.