Infineon startete mit einem satten Kurssprung in das neue Geschäftsjahr 2020/21. Impulse kamen vom Wettbewerber STMicroelectronics. Heute gibt es Gegenwind durch das von Verunsicherung geprägte Marktumfeld, nachdem US-Präsident Donald Trump positiv auf Corona getestet wurde.
STMicroelectronics hat seinen Ausblick für das Gesamtjahr erhöht und dabei auch auf die gute Entwicklung im Automotive-Bereich hingewiesen. Megatrends wie Elektromobilität und automatisiertes Fahren sind und bleiben auch bei Infineon die bestimmenden Wachstumstreiber. Der Konzern zählt zu den Marktführern in diesem Segment, erzielte hier zuletzt 38 Prozent des Gesamtumsatzes.
Am Mittwoch endete bei dem heimischen Chipriesen das Fiskaljahr 2019/20. Frische Zahlen stehen erst für den 9. November auf der Agenda – es sei denn, der Konzern wird ebenfalls eine aktualisierte Prognose veröffentlichen.
Der Start ins neue Jahr wurde von einem satten Kurssprung begleitet. Gestern schoss die Aktie auf ein neues Mehrjahreshoch bei 26,07 Euro. Analysten sehen die Aktie derzeit im Schnitt bei 24,55 Euro fair bewertet. Gestern bestätigten das Bankhaus Metzler (24 Euro) und die Experten von Liberium (27 Euro) ihre Kursziele. Das KGV für das abgelaufene Geschäftsjahr liegt bei stolzen 43, dürfte nach Ansicht der Analysten im neuen Fiskaljahr aber auf 27 fallen. Bei den Umsätzen wird nach den für 2019/20 prognostizierten 8,55 Milliarden Euro der Sprung über die 10-Milliarden-Marke erwartet.
Kurzfristig dürfte die Infineon-Aktie nach dem gestrigen Kurssprung zunächst eine Verschnaufpause einlegen. Im Anschluss werden weitere Zahlen der Wettbewerber, neue Analystenstimmen, die Entwicklung rund um das Coronavirus und möglicherweise auch erste Eckdaten zum abgelaufenen Geschäftsjahr von Infineon für frische Impulse sorgen.