Für den Infineon-Konzern schlägt am morgigen Dienstag (5. Mai) die Stunde der Wahrheit. Dann werden die Bücher für das abgelaufene Quartal geöffnet.
Der Ausblick hängt zu einem guten Teil am Wechselkurs zwischen Euro und Dollar. Denn in der US-Währung werden viele Geschäfte der Chip-Branche abgerechnet. Schon ein Cent Abweichung im Wechselkurs sorgt für eine Million Euro mehr oder weniger operativen Gewinn pro Quartal. Beim Umsatz sind es sogar drei bis vier Millionen Euro. Ende Januar hatte Infineon einen Euro-Kurs von 1,20 Dollar im Jahresschnitt angenommen – seitdem pendelte die Gemeinschaftswährung aber zwischen 1,15 und 1,05 Dollar.
Das dürfte schon in den Monaten Januar bis März das Geschäft angeschoben haben. Konzernchef Reinhard Ploss hatte für diesen Zeitraum einen Umsatzanstieg von fünf bis neun Prozent verglichen mit den Monaten Oktober bis Dezember prognostiziert. In der Halbleiterbranche sind wegen schwankender Preise Vergleiche mit dem Vorquartal statt dem Vorjahreszeitraum üblich. Laut Nachrichtenagentur Bloomberg rechnen Analysten im Schnitt mit 1,38 Milliarden Euro – das wären sogar über 22 Prozent mehr. Von den Erlösen sollen laut Infineon zwölf bis 13 Prozent (Segmentmarge) als operativer Gewinn bleiben - das wären nach den Bloomberg-Schätzungen zum Umsatz knapp 173 Millionen Euro. Unter dem Strich rechnen die Analysten mit 130 bis 140 Millionen Euro Überschuss.
Heute notiert die Infineon-Aktie zwar deutlich fester. Im Zuge der jüngsten Korrektur ist der Kurs jedoch unter den wichtigen horizontalen Widerstand bei 11,00 Euro gefallen. Damit hat sich charttechnische Situation eingetrübt. Auch der seit Oktober 2014 gültige Aufwärtstrend wurde gebrochen. Investierte Anleger setzten auf gute Zahlen und bleiben vorerst dabei, beachten aber den Stopp bei 8,25 Euro.
(mit Material von dpa-AFX)