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Infineon vor den Zahlen: Darauf kommt es nächste Woche an

Infineon vor den Zahlen: Darauf kommt es nächste Woche an
Foto: IMAGO
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Michael Schröder 11.11.2022 Michael Schröder

Die Geschäfte bei Infineon liefen zuletzt rund. Ein brummendes Geschäft mit der Automobilindustrie, der schwächere Euro sowie Preiserhöhungen trieben die Entwicklung im dritten Geschäftsquartal an und sorgten für mehr Optimismus. Am kommenden Dienstag (15.11.) legt der Chipkonzern Zahlen für das vierte Quartal und das Geschäftsjahr 2021/22 (per Ende September) vor.

Infineon-Vorstand Jochen Hanebeck bemerkte zuletzt zwar in einigen verbrauchernahen Märkten eine Abkühlung der Nachfrage. Für einen anhaltend hohen Halbleiterbedarf sorgen dagegen die beiden Treiber Dekarbonisierung und Digitalisierung. Etwa in den Bereichen Alternative Energien sowie Ladestationen für E-Autos sieht sich der Konzern "bestens positioniert".

Vor diesem Hintergrund erhöhte der Konzern Anfang August seine Jahresziele erneut. Für das am 30. September beendete Fiskaljahr geht Infineon von einem Umsatz von etwa 14 Milliarden Euro aus. Zuvor hatte der Konzern aus Neubiberg 13 bis 14 Milliarden angepeilt. Die Marge gemessen am Segmentergebnis, also dem operativen Gewinn des Konzerns, soll bei über 23 Prozent liegen, nach zuvor mehr als 22 Prozent. In seiner Prognose geht der Konzern von einem durchschnittlichen Euro-Dollar-Kurs von 1,05 aus.

Infineon erwirtschaftet rund zwei Drittel seiner Erlöse in Dollar, seit er den US-Konzern Cypress übernommen hat. Bei den in Dollar gestellten Rechnungen bleibt so mehr in der Gewinn- und Verlustrechnung hängen. Dass der Konzern seine Prognose anheben konnte, geht zu gut einem Viertel auf diesen Effekt zurück, wie Infineon im August mitteilte.

Die künftige Geschäftsentwicklung ist laut Hanebeck schwer vorauszusagen. Infineon behalte Anzeichen für einen möglichen Abschwung im Blick, um im Fall der Fälle schnell zu reagieren, so der Konzernchef.

Die Auftragsbücher sind jedenfalls noch prall gefüllt. Von Auftragsbestand von 42 Milliarden Euro per Ende Juni geht dabei mehr die Hälfte auf das Konto des Automobilsegments. Allerdings trieben auch hier Währungs- und Preiseffekte den Wert in die Höhe.

Infineon (WKN: 623100)

Das Team um Vorstand Hanebeck hat seine Hausaufgaben gemacht. Gute Geschäfte im Automobil-Segment und ein schwacher Euro sorgten bei Infineon zuletzt für noch mehr Zuversicht. Nächste Woche wird sich zeigen, ob dieser Trend anhält. Die strukturellen Trends sind intakt. Fällt der Ausblick auf die kommenden Quartale nicht zu verhalten aus, dürfte die Aktie ihre Aufwärtsbewegung fortsetzen. Trading-orientierte Anleger können im Vorfeld der Zahlen auf eine Fortsetzung des jüngsten Zwischenspurts spekulieren. Anleger mit Weitblick lassen sich weiterhin durch die kurzfristigen Schwankungen nicht aus der Ruhe bringen und halten an der Position fest.

Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Infineon befinden sich im AKTIONÄR Depot.

(Mit Material von dpa-AFX)

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