Die Verhaftung von Huawei's Finanzchefin schlägt ordentlich Wellen und erweckt Zweifel, ob der vereinbarte „Waffenstillstand“ im Handelskrieg zwischen den USA und China wirklich etwas bewirken kann. An der Börse sind insbesondere die Chip-Zulieferer von Huawei betroffen.
Chip-Sektor massiv unter Druck
Die Chip-Aktien sind jedoch nicht nur wegen eines potenziell wiederauflodernden Handelskrieges unter Druck. Huawei ist zudem nach Samsung der zweitgrößte Smartphone-Hersteller der Welt und damit ein wichtiger Abnehmer für Halbleiter aller Art. Die Aktien der britischen Dialog Semiconductor, der österreichischen AMS und der schweizerischen Hersteller STMicroelectronics verloren deutlich an Wert.
Zudem äußerte sich der Vorsitzende von Foxconn, dem größten Auftragsfertiger von Elektro-Geräten weltweit, kritisch zum Handelskrieg. Er könne sich einen Handelskonflikt vorstellen, der bis zu zehn Jahre andauere. Insbesondere dürfte der technologische Wettbewerb zwischen den USA und China im Mittelpunkt des Konflikts stehen. Die globalen Technologie-Lieferketten werden sich ändern und massive Auswirkungen auf unsere exportgeprägte Weltwirtschaft haben.
Im Mittelpunkt des Handelskonflikts
Als entscheidender Baustein in fast allen Elektrogeräten stehen Halbleiter im Mittelpunkt des Konflikts. Sie werden hauptsächlich in den USA, Europa, Korea und Japan gefertigt – größtenteils in China verbaut, und dann exportiert.
Hinzu kommt, dass bereits vor dem Aufkommen des Handelskonflikt Analysten erste Anzeichen für das Ende des Chip-Zyklus feststellten. Soll heißen: Höhe Preise, ließen die Hersteller vermehrt in Kapazitäten investieren, was sich wiederum negativ auf die Preise auswirken sollte.
Die Zahl der laufenden AKTIONÄR-Empfehlungen hat sich 2018 deutlich reduziert. Aktuell aus dem Chip-Sektor empfohlen: Dialog Semiconductor, Infineon, Texas Instruments und Xilinx.