Im freundlichen Marktumfeld setzt die Infineon-Aktie ihren Höhenflug auch am Mittwoch fort. Der Halbleiterkonzern blickt einer strahlenden Zukunft entgegen. Auch der Protektionismus in den USA und verschärfte Attacken aus China ändern an dieser Situation nichts.
Chinesische Politiker wollen eine eigene Halbleiterindustrie schaffen und sind bereit, große Beträge dafür zu investieren. Infineon macht das aber keine Angst. Der Grund: Die Schlüsselkompetenzen in wichtigen Zukunftsmärkten kann sich China nicht so einfach zukaufen. Bei Halbleitern für die Autoindustrie sind Infineon oder der niederländische Wettbewerber NXP deutlich weiter als die Konkurrenz. Zudem ist Konzernchef Reinhard Ploss ständig bemüht, die eigenen Kompetenzen – auch in China ist der Konzern glänzend positioniert – zu erweitern.
Österreich-Chefin Sabine Herlitschka betonte in einem Interview mit dem österreichischen Kurier dennoch, dass Europa auf der Hut sein müsse. Neben China würden auch die USA mit protektionistischen Maßnahmen einen fairen Wettbewerb verhindern. Die EU müsse aufpassen, dass so langfristig nicht wichtige Kompetenzen verlorengingen. Infineon selbst werde deshalb darauf achten, die Kompetenzen, die Innovation und die Wettbewerbskraft in Europa zu behalten. Herlitschka will deshalb geplante US-Investitionen in das moderne, hochdigitalisierte Werk in Villach holen.
Viel Potenzial
Infineon ist bestens aufgestellt und gut gewappnet gegen die Attacken aus China und den USA. Vor allem das starke Geschäft mit Chips für die Automobilindustrie birgt nach wie vor viel Potenzial. Die starke Position im wichtigen chinesischen Markt und das attraktive Chartbild sollten die Kurse ebenfalls weiter antreiben. Anleger lassen die Gewinne laufen.