Die Aktien von Infineon rangieren vor dem Wochenschluss am DAX-Ende. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hat unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet, dass die chinesische Regierung heimische Elektroautobauer wie BYD und Geely dazu bewege, deutlich mehr Elektronikchips von chinesischen Anbietern zu kaufen. Anleger sollten vorerst aber Ruhe bewahren.
Nachrichten dieser Art machen immer wieder die Runde. Auch die chinesische Regierung möchte die eigene Halbleiterindustrie stärken und die Abhängigkeit von westlichen Lieferungen verringern. Zwischen China und vor allem den USA brennt schon länger ein Technologiestreit. So hatten die USA im Wettstreit um die Entwicklung Künstlicher Intelligenz Beschränkungen für Chip-Lieferungen nach China zuletzt noch verschärft. Zudem gibt es Exportverbote nach China für bestimmte Anlagen zur Herstellung besonders leistungsstarker Chips.
Anleger sollten die Entwicklung in China kurzfristig nicht überbewerten, mittelfristig im Blick behalten - immerhin stammen rund 20 Prozent der Automotive-Umsätze des DAX-Konzerns aus China. Die strukturellen Wachstumstreiber bei Infineon sind ansonsten intakt, auch wenn die Nachfrage im ersten Halbjahr des laufenden Jahres noch etwas schleppend verlaufen würde. Anleger mit Weitblick halten daher vorerst weiter an ihrer Position fest. Trading-orientierte Anleger sichern ihre Positionen bei 32 Euro mit einem Stopp ab.