Das Cloud-Geschäft hat IBM das erste Umsatzplus seit 2012 gebracht. Die Erlöse erhöhten sich im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 3,6 Prozent auf 22,5 Milliarden Dollar. Ein Highlight für die Anleger, dennoch fiel die IBM-Aktie nachbörslich um 3,4 Prozent.
Die Steuerreform setzte IBM zu. Der Konzern musste Steuern für angehäufte Gewinne im Ausland entrichten und einige Assets in der Bilanz neu bewerten. Insgesamt beläuft sich dieser Einmaleffekt auf 5,5 Milliarden Dollar. Das drückte den Nettoertrag im vierten Quartal auf ein Minus von 1,1 Milliarden Dollar. Im Vorjahr hat der Konzern noch 4,5 Milliarden Dollar Gewinn erzielt.
Die Umsatzentwicklung mit einem Plus von 3,6 Prozent ist äußerst positiv zu werten – es ist immerhin das erste Mal seit 23 Quartalen, dass IBM einen Zuwachs verzeichnen kann. Blickt man jedoch auf das Gesamtjahr, verringert sich der Erlös um ein Prozent auf 79,1 Milliarden Dollar.
Dass der Umsatz im vergangenen Quartal zulegte, verdankt IBM auch seiner Cloud- und Analytics-Sparte. Das um 30 Prozent wachsende Neugeschäft konnte den anhaltenden Umsatz-Schwund im größten Konzern-Segment „Technology Services & Cloud Platforms“ etwas abschwächen. Der Erlös schrumpfte dort nur um ein Prozent auf 9,2 Milliarden Dollar.
Wirklich entscheidend für den Umsatzzuwachs war der Verkauf des neuen Mainframes z14. Die Verkäufe fanden im gesamten vierten Quartal statt und ließen die Erlöse des Segmentes „Systems“ um 32 Prozent auf 3,3 Milliarden Dollar ansteigen.
Die Einbindung neuer Geschäftsbereiche könnte in absehbarer Zeit die Trendwende für IBM bringen. Weg vom persönlichen Kundendienst und Unternehmensservern hin zu Cloud-Wartung und -Servern. Dieses Konzept spart Kosten und ist einfacher zu skalieren.
Für das Jahr 2018 ist der Ausblick gut. Analysten erwarten Erlöse von 80,0 Milliarden Dollar bei einem Nettoertrag von 11,0 Milliarden Dollar. Auch der neue Finanzvorstand James Kavanaugh freut sich auf ein Jahr, das „etwas Wachstum ermögliche“. Die effektive Steuerrate dürfte jedoch höher liegen. Waren es 2017 noch zwölf Prozent, dürfte IBM nach der US-Steuerreform 16 Prozent Steuern zahlen.
IBM besitzt Turnaround-Potential. Ableger bleiben dabei und lassen die Gewinne laufen. DER AKTIONÄR setzt das Kursziel auf 155,00 Euro.