Ein hoher Bedarf an Beratung rund um Künstliche Intelligenz (KI) und ein robustes Software-Geschäft haben IBM im zweiten Quartal ein überraschend kräftiges Wachstum beschert. Die Analysten-Schätzung wurden deutlich übertroffen. Die IBM-Aktie kann sich nachbörslich weiter hochschwingen und nimmt allmählich wieder alte Rekordhöhen ins Visier.
Der hohe Beratungsbedarf rund um den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) in Unternehmen hat IBM erneuten Rückenwind gegeben. "Wir hatten ein starkes zweites Quartal, das unsere Erwartungen übertroffen hat", sagte Arvind Krishna, der Chef des IT-Konzerns, bei der Vorlage der Geschäftszahlen am Mittwoch. "Wir heben daher unsere Jahresprognose für den Free Cash Flow an, den wir jetzt bei mehr als zwölf Milliarden Dollar sehen." Bislang hatte das Unternehmen einen Wert von zwölf Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Der Barmittel-Zufluss gilt als Gradmesser für die Höhe der Dividende.
Der Konzernumsatz stieg weiteren Angaben zufolge im Berichtszeitraum um zwei Prozent auf 15,8 Milliarden Dollar. Analysten hatten mit 15,6 Milliarden Dollar gerechnet. Da sich gleichzeitig die Gewinnmarge verbesserte, übertraf der Reingewinn mit 2,43 Dollar je Aktie die Markterwartungen ebenfalls deutlich. Die Analystenschätzungen lagen bei 2,17 Dollar.
Das Volumen des KI-Geschäfts, das Bestellungen und abgerechnete Verkäufe rund um diese Technologie umfasst, habe sich auf mehr als zwei Milliarden Dollar verdoppelt. Davon entfielen etwa drei Viertel auf Beratungsleistungen und der Rest auf Software, erläuterte IBM-Finanzchef James Kavanaugh in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters. Die Software-Erlöse insgesamt hätten um sieben Prozent auf 6,7 Milliarden Dollar zugelegt.
Die Aktie von IBM widerstand bereits im Mittwochshandel der schwachen Tendenz des US-Marktes und konnte im nachbörslichen Handel ihre Gewinne auf plus drei Prozent auf gut 190 Dollar ausbauen.
Wie bereits im vorangegangenen Quartal war das Beratungsgeschäft abseits von KI allerdings rückläufig. Hier schrumpften die Umsätze um ein Prozent auf 5,2 Milliarden Dollar. In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld versuchten Unternehmen, sich durch Investitionen in Generative KI einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen, sagte Kavanaugh. Hierfür sparten sie aber an anderer Stelle, was sich im schwächelnden Beratungsgeschäft niederschlage.
DER AKTIONÄR ist für IBM positiv gestimmt und hat die US-Aktie bereits Mitte März 2023 bei 119,66 Euro zum Kauf empfohlen. Seitdem hat sich die Aktie gut entwickelt. Mit einem 25er-KGV von 18 ist der Technolgiekonzern zudem günstig bewertet. Die IBM-Aktie bleibt mit Stopp 126 Euro und Kursziel 250 Euro eine gute Halteposition.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: IBM.