Enorm viele Regeln und Überregulierung bremsen den Neubau von Wohnungen aus. Aber: Die Fintech-Plattform Hypoport gewinnt Marktanteile und der Firmenchef gibt ein überraschendes Versprechen.
Ein Haus ist wunderbar“, so Warren Buffett. Seine 1958 für 29.000 Euro gekaufte Immobilie habe seiner Familie jahrzehntelang „großartige Erinnerungen“ beschert und ist nun über eine Million wert. Der Traum von den eigenen vier Wänden lebt. In Italien, Spanien, Polen, Kroatien und Rumänien leben zwischen 75 und 95 Prozent der Haushalte in Wohneigentum. Schlusslicht in Europa ist Deutschland, wo gerade einmal 47 Prozent nicht zur Miete wohnen. Ein Markt mit viel Potenzial, den Hypoport hilft zu entwickeln. Wenn etwa ein frisch verheiratetes Paar bei der Sparkasse sitzt, um seine eigene Wohnung zu finanzieren, ist es sehr wahrscheinlich, dass der Berater die Kreditangebote über die Plattform von Hypoport managt. Einer von drei Immobilienkrediten in Deutschland kommt über die Hypoport-Plattform Europace zustande. Ein jahrelang florierendes Geschäft, welches seit 2022 durch die Inflationskrise und Wirtschaftsflaute in Deutschland starken Gegenwind erfahren hatte – siehe Grafik.
Doch die Anleger wittern Morgenluft und auch CEO Ronald Slabke richtet im Interview mit dem Aktionär sein Augenmerk auf die Chancen. Er sagt: „Nach der Talsohle 2023 wird 2024 ein positives Übergangsjahr. Wir sehen einen leicht positiven Trend. Denn es gibt einen Mangel an Wohnungen, der zu mehr Aktivität im Markt führen muss und wir gewinnen Marktanteile.“
Hypoport hat seine Hausaufgaben gemacht und Kosten gesenkt, weswegen die jüngsten Quartalszahlen gut aufgenommen wurden. Das Unternehmen ist beim Umsatz um 22 Prozent auf 110 Millionen Euro gewachsen und hat mit 2,4 Millionen Euro wieder einen Gewinn erzielt. Es wird zwar weniger gebaut, da aber der Mietmarkt überreguliert ist, finden sich keine Wohnungen zum Mieten – und mehr Menschen kaufen auf Pump eine Bestandswohnung.