Je länger der Handelskonflikt zwischen China und den USA dauert, desto belastender könnte die Situation für Apple werden. Denn das US-Unternehmen ist abhängig von seinen Fertigungsstätten in China und verliert in dem Land ohnehin Anteile an dort beheimatete Smartphone-Hersteller. Doch Apple hat in China einen überraschenden Fürsprecher.
Ausgerechnet aus dem Huawei-Umfeld, selbst ein zentrales Ziel der USA in dem Konflikt, kommen diese Woche beschwichtigende Töne – und zwar vom Chef persönlich.
„Wir sollten uns mehr zugunsten von US-Unternehmen aussprechen“, sagte Ren Zhengfei (Jahrgang 1944) und richtete sich dabei an chinesische Medien und Konsumenten. „Wenn man jemanden angreift, sollten es Politiker sein.“ Er selbst sehe die Angelegenheit pragmatisch: „Niemand kann als patriotisch gelten, nur weil er Huawei-Produkte nutzt – oder umgekehrt.“
Kunde bei der Konkurrenz
Wer ein Produkt möge, solle es nutzen, aber die Angelegenheit nicht politisieren. Er und seine Familie würden weiterhin Apple-Produkte nutzen, sagte Zhengfei. „Das iPhone hat ein gutes Ökosystem. Und wenn meine Familie im Ausland ist, kaufe ich ihr immer noch iPhones.“
In einem Artikel der South China Morning Post, die über die Äußerungen berichtete, heißt es weiter, dass sich Apple in den vergangenen Jahren viele Sympathien in China gesichert habe. So habe das Unternehmen nach Naturkatastrophen und zugunsten von Kindern gespendet. Apple-Chef Tim Cook sitze im Beirat der Tsinghua University's School of Economics and Management. Zudem hingen an Apple auch rund 5 Millionen Jobs in China.
DER AKTIONÄR meint: Wie berichtet, droht Apple im Fall eines Handelskriegs nicht nur durch die chinesische Führung Ungemach, auch die Stimmung in der Bevölkerung könnte sich zunehmend gegen das US-Unternehmen wenden. Zhengfeis Äußerungen zeugen jedoch davon, dass auch Unternehmer in China kein Interesse an einer durch Populismus getriebenen Eskalation des Konflikts haben. Bis zu einer (möglichst) einvernehmlichen Lösung dürfte die Ungewissheit den Kurs der Apple-Aktie aber weiter belasten.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple.