Virgin Galactic ist spekulativ, keine Frage, doch die Aktie bietet ebenso unbestritten einen hohen Unterhaltungswert – auch Shortsellern, die in großer Zahl auf fallende Kurse setzen und inzwischen auf hohen Gewinnen sitzen. Wie geht es mit dem Papier jetzt weiter?
Wird die Menschheit in der Zukunft ihren Urlaub im All verbringen? Richard Branson ist davon überzeugt und er weiß auch, mit welcher "Spaceline" die Touristen dann fliegen werden: der von ihm gegründeten Virgin Galactic natürlich.
Viel mehr als ein Wunschtraum des Selfmade-Milliardärs ist der Weltraumtourismus freilich nicht. Gerade einmal zwei Testflüge haben Bransons SpaceShips bislang absolviert und der kommerzielle Start des Programms wurde gerade auf "frühestens Q1 2021" verschoben.
Bevor die Show überhaupt losgeht, braucht Virgin Galactic noch einmal Geld, warnte der Konzern die Anleger im August zudem vor. Fans des Unternehmens schreckt das kaum ab, schließlich ist das Potenzial, wenn alles nach Plan läuft, geradezu "galaktisch".
Short-Seller sehen derlei Geschäftsmodelle bekanntermaßen eher kritisch und so verwundert es nicht, dass Virgin Galactic mit einer Short-Quote von rund 25 Prozent zu den am stärksten geshorteten Unternehmen an der Wall Street zählt.
Wie immer, wenn viele Anleger in eine Richtung agieren, besteht für sie die Gefahr einer Gegenbewegung. Bei Virgin Galactic verhält sich das nicht anders. Die Aktie ist am Vortag nach zwei Analysten-Upgrades an den charttechnischen Widerstand im Bereich um 20,50 Dollar gelaufen und kommt es zu einem Break über diese Linie, könnten die Bären ihr blaues Wunder erleben. Das gilt umso mehr, da Virgin Galactic erst jüngst die Tiefs (erfolgreich) getestet hat.
Hohe Short-Quote, positiver Newsflow und jede Menge Anleger, die nur auf ein "charttechnisches Klingeln" warten, um einen Trade auf der Long-Seite zu wagen - für die Shorties droht sich bei Virgin Galactic ein Sturm zusammen zu brauen, der sich in einem "Squeeze" entladen könnte.