Good News zu später Stunde: XXXLutz will Home24 übernehmen. Der österreichische Möbel-Riese teilte am Mittwochabend mit, man beabsichtige den Aktionären der Berliner Online-Möbelhändlers Home24 im Rahmen eines Übernahmeangebots 7,50 Euro je Aktie anzubieten. Die Offerte liegt damit um 124 Prozent über dem Schlusskurs der Aktie am Dienstag.
Das ist allerdings weit vom Ausgabekurs beim Börsengang im Juni 2018 von 28,50 Euro entfernt. Die Führungsspitze von Home24 jedenfalls unterstützt das Übernahmeangebot.
XXXLutz hat sich den Angaben zufolge bereits vor Bekanntgabe des Angebots rund 60 Prozent der Stimmrechte bei Home24 gesichert - rund 50 Prozent von den Aktionären, der Rest durch eine geplante 10-prozentige Kapitalerhöhung bei Home24 unter Ausschluss des Bezugsrechts der übrigen Aktionäre. Dadurch sollen dem Unternehmen rund 23 Millionen Euro frisches Kapital zufließen.
Der Chef des Berliner Onlinehändlers, Marc Appelhoff, sagte der Deutschen Presse-Agentur, gerade angesichts der aktuellen Konsumflaute werde der neue Investor Home24 mehr Robustheit verschaffen. Das Unternehmen werde bei Einkauf und Logistik von der Unterstützung des Möbelriesen profitieren, aber weiterhin als eigenständiges Unternehmen agieren.
Der Unternehmenssprecher der XXXLutz Gruppe, Thomas Saliger, kündigte an: "Als großer Partner wird XXXLutz Home24 dabei unterstützen, die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens in einem unsicheren Marktumfeld zu sichern und auf Basis des innovativen Geschäftsmodells auch in Zukunft Wachstumschancen zu ergreifen."
Wie viele andere Onlinehändler leidet auch Home24 unter sinkenden Umsätzen, weil die Konsumenten angesichts des Ukrainekrieges und der hohen Inflation ihr Geld zusammenhalten. Home24 selbst hatte erst im Frühjahr die Übernahme der Haushaltswaren-Kette Butlers abgeschlossen.
Die Home24-Aktie gewinnt am Mittwochabend (Tradegate) rund 117 Prozent und notiert bei 7,21 Euro.
In der derzeit schwierigen wirtschaftlich-konjunkturellen Situation dürfte die Übernahme Home24 helfen. Aktionäre, die erst vor Kurzem eingestiegen sind , können sich nun über ein fantastisches Plus freuen. Anleger, die womöglich seit Jahren investiert sind, reduzieren wenigstens ihre Verluste.
(Mit Material von dpa-AfX)