Brisanter Mix für die Aktienmärkte: Zu steigenden Zinsen kommen nun ernsthafte Konjunkturrisiken hinzu. Die Deutsche Bank warnt vor einer „tiefen“ Rezession in den USA. Auch das deutsche Konsumklima sinkt drastisch. Doch es gibt auch Optimisten.
Neue Zahlen der GfK lassen aufhorchen. Das Konsumklima für Mai wird bei minus 26,5 Punkte gesehen und damit 10,8 Zähler weniger als im April. Damit stürzt das Konsumklima auf einen neuen historischen Tiefststand. „Der Ukraine-Krieg sowie die hohe Inflation haben der Verbraucherstimmung einen schweren Schlag versetzt“, so Rolf Bürkl von der GfK.
Das explosionsartige Ansteigen der Energiepreise sowie die umfangreichen Sanktionen hätten auch die Einkommensaussichten der Verbraucher abrutschen lassen. Hohen Inflationsraten lassen die Kaufkraft der Konsumenten dahinschmelzen. Folglich sinkt die Einkommenserwartung im April auf -31,3 Punkte. Das sei der niedrigste Wert des Indikators seit fast zwanzig Jahren.
„Hohes Risiko“
Das Risiko für die deutsche Konjunktur sei weiter gestiegen, die Gefahr einer Rezession wird als „hoch“ eingeschätzt. Auch und vor allem in den USA geht die Sorge vor einer Wirtschaftsabschwächung um. Die Notenbanken treten wegen Inflationsraten von rund acht Prozent kräftig auf die Bremse. Die Deutsche Bank hatte Anfang des Jahres noch eine „milde“ Rezession in den USA vorhergesagt, doch änderte nun gestern ihre Meinung deutlich. Die Krise werde „tief und schlimmer als erwartet“, da es länger dauere, die Geldentwertung in den Griff zu bekommen, zitiert CNN daraus.
Die Geschichte zeige, dass die FED selbst kleinere Inflationsprobleme nie ohne eine signifikante Rezession lösen konnte. Licht am Ende des Tunnels: Die Wirtschaft werde sich ab Mitte 2024 erholen. Doch es gibt auch Optimisten. Goldman Sachs sieht es zwar als „sehr herausfordernd“ an, die Inflation und Gehaltswachstum in den Griff zu bekommen, doch das müsse nicht unausweichlich in eine Rezession führen.
Die Risiken nehmen zu, daher ist in Einzelfällen durchaus der Aufbau einer erhöhten Cash-Quote sinnvoll, wie auch im AKTIONÄR TV argumentiert wird.