Die deutschen Chemieproduzenten Lanxess, BASF und Covestro leiden nach wie vor unter der mauen Entwicklung der Weltwirtschaft. Doch immerhin gibt es nun leicht ermutigende Daten aus China und für Europa. So hat sich etwa die Lage in chinesischen Industriebetrieben wieder verbessert. Der Indexwert für die Stimmung der Einkaufsmanager des Wirtschaftsmagazins "Caixin" ist erstmals seit August gestiegen.
Die Kennzahl legte im November auf 50,7 Zähler zu, von zuvor 49,5 Punkten, wie Caixin am Freitag mitteilte. Analysten wurden von der Stärke des Anstiegs überrascht. Sie hatten im Schnitt nur einen geringfügigen Zuwachs auf 49,6 Punkte erwartet.
Damit liegt der Indexwert wieder knapp über der sogenannten Expansionsschwelle von 50 Punkten. Der Indikator von Caixin deutet damit auf eine Zunahme der wirtschaftlichen Aktivitäten hin.
Der Caixin-Index konzentriert sich auf eher kleinere und private Unternehmen. Der Einkaufsmanagerindex der Regierung in Peking wurde bereits am Donnerstag veröffentlicht. Hier zeigte der Indexwert für November ein anderes Bild: Der staatliche Stimmungsindikator bildet eher die Lage in großen und staatlichen Unternehmen des Landes ab, und war im November überraschend weiter unter die Expansionsschwelle gesunken, auf 49,4 Punkte.
Seit Monaten versucht die politische Führung in Peking, mit zahlreichen Hilfen gegen die Konjunkturflaute anzukämpfen. Unter anderem soll der kriselnde Immobilienmarkt stabilisiert werden, da er einen erheblichen Teil der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt ausmacht.
Indes hat sich auch die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone im November deutlicher von jüngsten Rückschlägen erholt als erwartet. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global stieg im Monatsvergleich um 1,1 Punkte auf 44,2 Zähler, wie S&P am Freitag in London nach einer zweiten Umfragerunde mitteilte. Ein vorläufiges Ergebnis wurde um 0,4 Punkte nach oben revidiert. Der Indexwert erreichte damit den höchsten Stand seit sechs Monaten.
Trotz der Erholung bleibt der Stimmungsindikator weiter deutlich unter der sogenannten Expansionsschelle. Mit weniger als 50 Punkten signalisiert er nach wie vor einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivitäten.
"Die Verbesserungen sind meist minimal und lassen die Dynamik vermissen, die nötig wäre, um von einem Aufwärtstrend zu sprechen", kommentierte Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt des S&P-Partners Hamburg Commercial Bank.
DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: Die Aktie von Covestro ist weiterhin der Favorit im Sektor (Stoppkurs: 40,00 Euro). Die in den vergangenen Wochen enorm gebeutelten und derzeit sehr günstig bewerteten Anteilscheine von Lanxess sind eine spannende Comeback-Spekulation für Mutige (Stopp: 18,00 Euro). Die Papiere von BASF bleiben indes eine solide Halteposition, die mit einem Stoppkurs bei 36,00 Euro nach unten abgesichert werden sollten.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Mit Material von dpa-AFX