Nach Informationen von Bloomberg hat Deutsche-Bank-Aufsichtsratvorsitzender Paul Achleitner in den letzten Monaten mit wichtigen Investoren über eine Fusion der beiden größten deutschen Geldhäuser gesprochen. Auch die Politik sei eingebunden. Es gibt aber eine Reihe von Hindernissen.
Mit der Angelegenheit vertraute Personen berichteten von Gesprächen Achleitners mit hochrangigen deutschen Regierungsvertretern und wichtigen Anteilseignern. Für Letztere wäre der niedrige Aktienkurs der Deutschen Bank ein Dorn im Auge, da eine Fusion dann stark verwässernd und eine weitere Kapitalerhöhung nahezu unausweichlich wäre. Außerdem würde ein Zusammenschluss wohl milliardenschwere Abschreibungen nach sich ziehen. Die Furcht ist ferner, dass aus zwei geschwächten Banken kein starker neuer Konzern entstehen könne. Der deutsche Bankenmarkt gilt wegen der schwachen Margen als einer der schwierigsten weltweit.
Laut Handelsblatt haben einige Analysten die Fusion durchgerechnet. Dabei wäre das Urteil gefallen, dass ein solcher Deal im Prinzip zwar Sinn machen könnte, allerdings würden die erhofften Milliardeneinsparungen erst in mehreren Jahren wirken, die milliardenschweren Umbaukosten aber sofort auf die Gewinn- und Verlustrechnung durchschlagen.
Ultima Ratio?
Trotz der jüngsten Entwicklungen hält DER AKTIONÄR eine Fusion der beiden Häuser für schwierig durchführbar. Doch sollte sich die Krise innerhalb der beiden Geldhäuser verschärfen, könnte es die Ultima Ratio sein, Commerzbank und Deutsche Bank zu verschmelzen. Dies dürfte aber wieder erst einmal zu Lasten der Aktionäre gehen. Mehr dazu in der kommenden Ausgabe 25/2018 des AKTIONÄR.