Starke Neuigkeiten gibt es von Hochtief. Über die Frankfurter Börse will der Essener Baukonzern bis zu knapp 6,92 Millionen Aktien zurückkaufen. Das entspreche rund zehn Prozent des Grundkapitals. Der Konzern schöpft damit das von der Hauptversammlung genehmigte Volumen voll aus.
Zwischen dem 7. Oktober 2014 und dem 31. Dezember 2015 soll der Rückkauf erfolgen, hieß es in einer Konzernmitteilung. Hochtief kann die Aktien nun etwa einziehen und damit endgültig vom Markt nehmen, weiterverkaufen oder auch als Akquisitionswährung bei Firmenübernahmen verwenden. Das Marktumfeld sei für die Transaktion „günstig“ sagte ein Sprecher auf dpa-Anfrage.
Im Dezember 2013 hatte Hochtief bereits ein großes Rückkaufprogramm abgeschlossen. Damals hatte die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) kritisiert, dass der spanische Konkurrent und Großaktionär ACS der größte Nutznießer sei.
Top-Gewinner
Im frühen Handel hat die Hochtief-Aktie am Donnerstag deutlich nach oben katapultiert. Das Programm sollte den Kurs nach dessen jüngster Schwäche stützen, so Analyst Daniel Porter von der UBS. Der Experte geht allerdings davon aus, dass der Mehrheitseigner ACS den verbleibenden Minderheitsaktionären keine Barofferte mit einem Kursaufschlag machen werde. Vielmehr dürfte der Aktienrückkauf nur ein weiterer Schritt einer schleichenden Übernahme sein.
Abwarten
Trotz des Kurssprungs ist das Chartbild der Hochtief-Aktie nach wie vor angeschlagen. Die Aktie notiert knapp unterhalb des langfristigen Seitwärtskorridors. Erst ein Sprung über die 56-Euro-Marke würde charttechnisch wieder Fantasie in den MDAX-Titel bringen. Auch eine Komplettübernahme scheint kurzfristig unwahrscheinlich. Ein Neueinstieg bietet sich vorerst noch nicht an.
(Mit Material von dpa-AFX)