Lange war ungewiss, wie tragfähig die Turnaround-Fantasien der H&M-Anleger sind. Doch jüngst konnte das Unternehmen endlich mal wieder ein Quartal mit mehr Gewinn abschließen. Dazu kommen einige vielversprechende Ansätze. Es tut sich was bei Hennes & Mauritz – einige Analysten bleiben trotzdem skeptisch.
Eine Umfrage zeigt, dass Käufer bei H&M etwas mehr als der durchschnittliche Kunde einer Textilkette auf die Marke statt den Preis achten. Da erscheint es passend, dass mal wieder eine Designer-Kollektion ansteht. Die Entwürfe des Italieners Giambattista Valli werden ab November erhältlich sein. Die Modeszene fiebert dem Verkaufsstart bereits entgegen. Vallis Kleider werden von Promis wie Amal Clooney, Rihanna und Penélope Cruz getragen.
Ein Blick auf die jüngsten Initiativen lässt darauf schließen, dass H&M weg vom Fast-Fashion-Image will. Statt billiger Wegwerfmode ist bei Kunden zunehmend Nachhaltigkeit angesagt. Das Unternehmen reagiert darauf mit einer umweltfreundlichen „Conscious Collection“. In einer Filiale in Heidelberg wurde außerdem ein Café mit saisonalen und regionalen Produkten eröffnet – für ein gutes und entspanntes Gefühl beim Shoppen.
Außerdem wird H&M den Verkauf von Fremdmarken über die eigenen Filialen und den Onlineshop testen. Das könnte ebenfalls den Umsatz ankurbeln.
Es tut sich also einiges bei dem schwedischen Unternehmen. Das ist auch notwendig, denn die Branche bleibt ein hartes Pflaster. Analysten sind weiterhin skeptisch, die Verkaufsempfehlungen überwiegen. So gab die Societe Generale diese Woche 10,56 Euro als Kursziel aus. RBC Capital Markets sieht dagegen Platz bis 21,90 Euro.
H&M hat die Trendwende erfolgreich eingeleitet – auch beim Aktienkurs. Dazu gibt’s eine attraktive Dividende (4,8 Prozent bei einem Kurs von 18,72 Euro). Die Aktie bleibt ein Kauf. Der Stopp wird auf 15,55 Euro und das Ziel auf 23,00 Euro angehoben.
Die vollständige Story erschien in DER AKTIONÄR, Ausgabe 42/19.