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Hindenburg Research mit neuer Short-Attacke – diese Firma trifft es diesmal

Hindenburg Research mit neuer Short-Attacke – diese Firma trifft es diesmal
Foto: iStockphoto
Nikolas Kessler 23.03.2023 Nikolas Kessler

Hindenburg Research hatte bereits am Vortag einen neuen großen Report angekündigt, nun ist es raus: Der Leerverkäufer hat sich den US-Zahlungsabwickler Block (ehemals Square) herausgepickt und wirft dem Unternehmen unter anderem stark aufgeblasene Nutzerzahlen und Betrug vor. Die Aktie bricht daraufhin heftig ein.

In dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht wirft Hindenburg Research dem Unternehmen unter anderem systematischen Betrug bei der Gewinnung neuer Nutzer vor. „Unsere zweijährige Untersuchung hat ergeben, dass Block systematisch die Bevölkerungsgruppen ausgenutzt hat, denen es angeblich hilft“, so der Leerverkäufer in seinem Bericht. Das Forschungsunternehmen sagte, dass Blocks Cash App durch die Bedienung von „banklosen“ Kunden florierte.

Jene Kunden ohne Bankverbindung seien laut dem Bericht in kriminelle oder illegale Aktivitäten verwickelt gewesen. Hindenburg behauptete auch, dass die Compliance-Programme von Cash App mangelhaft waren. Die Investmentfirma beruft sich dabei unter anderem auf ehemalige Mitarbeiter und legt eine Vielzahl an Screenshots aus den internen Systemen und Mitarbeiter-Chats als vermeintliche Belege dafür offen.

Vorwurf: 40 bis 75 Prozent der Accounts gefälscht

Die Warnungen der früheren Mitarbeiter seien jedoch ins Leere gelaufen, obwohl angeblich „kriminelle Aktivitäten und Betrug auf der Plattform grassierten“. Stattdessen habe es das Management mit den Gesetzen zur Geldwäscheprävention und der Erfassung von Kundendaten wohl nicht so genau genommen.

Um die Vorwürfe selbst zu testen, hätten die Shortseller offensichtliche Fake-Profile mit Namen wie Donald Trump oder Elon Musk eröffnet und eine Cash App Card beantragt. In mindestens einem Fall habe man die Bankkarte auch „umgehend“ per Post erhalten.

Offenbar kein Einzelfall: Laut dem Bericht schätzen Ex-Mitarbeiter, dass 40 bis 75 Prozent der von ihnen geprüften Accounts entweder gefälscht oder in Betrug verwickelt waren oder Personen gehörten, die mehrere Accounts gleichzeitig betrieben.

Betrug auch bei staatliche Corona-Hilfen?

Durch gefälschte Accounts seien womöglich auch staatliche Unterstützungszahlungen der US-Regierung während der Corona-Pandemie zu Unrecht beantragt worden. Block hatte damals damit geworben, dass auch Nutzer ohne Bankkonto ihre Stimulus-Checks über die Cash App erhalten können. 

Dieses Angebot hatte dem Unternehmen eine regelrechte Sonderkonjunktur beschert. Laut den Informanten hätten anschließend aber mehrere US-Bundesstaaten Auszahlungen in Höhe von mehreren hundert Millionen Dollar von Block zurückgefordert. Es gebe deshalb angeblich auch eine Untersuchung der US-Börsenaufsicht SEC, heißt es in dem Bericht.

BLOCK INC (WKN: A143D6)

Block selbst hat sich noch nicht zu den schweren Vorwürfen geäußert, der Kurs bricht zum Start in den Handel an der Wall Street aber um rund 20 Prozent ein. Hierzulande hat die Aktie dabei bereits den Stoppkurs des AKTIONÄR bei 58 Euro gerissen – die Comeback-Wette wurde ausgestoppt. 

Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BLOCK INC.

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