Das bisherige Jahr 2023 läuft für Aktien erstaunlich gut. Trotz Inflation, Konjunktursorgen und Krieg in der Ukraine. Das gilt ebenso für viele Bankaktien. Die UniCredit-Papiere schießen aber den Vogel ab. Nun steht die Aktie aber vor einer Richtungsentscheidung.
Als vor wenigen Wochen bekannt wurde, dass die italienische Regierung eine Übergewinnsteuer für Banken plant, schmierten deren Kurse an der Börse ab. Im Chart der UniCredit ist eine Delle zu sehen, die 50-Tage-Linie bei 21,61 Euro steht heute im Fokus. Wird sie verteidigt, dürfte der Kurs wieder nach oben ziehen.
Die UniCredit-Papiere sind der Highflyer unter den europäischen Bankaktien. Im laufenden Jahr wurden bisher 62,6 Prozent Rendite eingefahren, der Branchenindex Euro-Stoxx-Banks warf immerhin 15,0 Prozent ab. Auf Sicht von drei Jahren erzielten Anleger mit der UniCredit 162 Prozent, die Peers kamen auf 76,4 Prozent. Berücksichtigt man die Dividende, waren es sogar 196 Prozent bei der italienischen Bankaktie.
Die Mailänder gehören mittlerweile zu den gewinnstärksten Häusern in Europa. Trotz Sondersteuer in Italien sollten wie geplant mindestens 6,5 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2023 an die Eigentümer fließen. Der prognostizierte Überschuss wurde zuletzt mehrfach erhöht: Das Management traut sich nun zu, mindestens 7,25 Milliarden Euro nach Steuern erreichen zu können.
Die hohe Profitabilität und die damit verbundenen Ausschüttungen überzeugen auch den Großteil der Analysten. Von 27 Experten, die die Aktie covern, würde derzeit niemand verkaufen. Stattdessen raten 25 immer noch zum Kauf. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 29,77 Euro auf Sicht von zwölf Monaten, was derzeit 38,4 Prozent Kurschance bedeuten würde.
Die UniCredit-Papiere haben einen Lauf. Aufgrund der hohen Ausschüttungen durch Aktienrückkäufe und Dividenden bleiben die Aktien attraktiv. Daran dürfte auch die geplante Übergewinnsteuer in Italien nichts ändern. Die Dividendenrendite für das Geschäftsjahr 2023 wird derzeit bei 6,7 Prozent erwartet, Tendenz steigend.
Gelingt es die 50-Tages-Linie bei 21,61 Euro zu verteidigen, käme der horizontale Widerstand bei 21,67 Euro als nächstes in Sicht. Dann würde einer Fortsetzung der Rallye nichts mehr im Weg stehen. Mutig können nach dem Ausbruch kaufen.