KUKA ist einer der Top-Werte an der Börse in diesem Jahr. Einer der Gründe ist die Übernahme des Logistikdienstleisters Swisslog, mit dem sich der Roboterhersteller breiter aufstellen will. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilt, will man die Schweizer Firma zu 100 Prozent übernehmen. Indes hat sich ein Analysehaus positiv zur Aktie geäußert.
Squeeze-out möglich
Nachdem in der Angebotsfrist des öffentlichen Angebots mehr als 80 Prozent der Aktien angedient worden waren, werde nun eine Vollübernahme angestrebt, teilte KUKA am Dienstagabend mit. Sollte das Unternehmen nach dem Vollzug des Angebots mehr als 90 Prozent der Swisslog-Aktien halten, würde es den noch ausstehenden Aktionären eine Barabgeltung zahlen. Dann würden die Swisslog-Papiere auch vom Kurszettel der Züricher Börse entfernt.
KUKA hatte bis Ende November 80,47 Prozent der Swisslog-Aktien angedient bekommen. Die Deutschen hatten 1,35 Schweizer Franken je Swisslog-Aktie geboten und das schweizerische Unternehmen folglich mit knapp 340 Millionen Franken (280 Millionen Euro) bewertet. Finanziert wurde der Kauf durch vorhandene Barmittel sowie eine Kapitalerhöhung. Die Kartellbehörden haben dem Deal bereits grünes Licht gegeben.
Kursziel 66 Euro
Die Investmentbank Barclays hat indes das Kursziel für KUKA von 58 auf 66 Euro angehoben und die Einstufung auf "Overweight" belassen. Nach diversen Zukäufen 2014 werde 2015 ein Jahr der Integration für den Industrieroboterhersteller, schrieb Analyst James Stettler in einer Studie vom Dienstag. Der Konzern dürfte zudem weiter im wachstumsstärkeren und profitableren allgemeinen Industriemarkt expandieren.
Kuka halte zwar die globale Spitzenstellung mit Blick auf die Autobranche, doch hätten im Geschäft mit Autobauern die Wachstumsmöglichkeiten abgenommen. Auch die Gewinnmargen seien hier mittlerweile eher niedrig. Die jüngsten Übernahmen eröffneten neue Möglichkeiten in attraktiven Wachstumsbranchen. Stettler berücksichtigt im Bewertungsmodell nun die Akquisition von Swisslog und schraubte seine Gewinnschätzungen nach oben. Zudem basiere das Kursziel nun auf den Prognosen für 2016, nicht mehr auf denen für 2015.
An schwachen Tagen kaufen!
KUKA ist sicherlich kein Schnäppchen mehr – das 2015er-KGV liegt bei 24. In Zukunft werden aber zwingend neue Roboter benötigt, um die Effizienz in der Produktion zu erhöhen. Durch die Swisslog-Übernahme macht sich der Konzern zudem unabhängiger von der Autoindustrie. Rücksetzer unter 60 Euro sollten zum Einstieg genutzt werden.
(Mit Material von dpa-AFX)