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29.03.2019 Florian Söllner

Heute! 1.000-Prozent-Grafik zu Lyft: Diese Japan-Amazon ist unser Top-Tipp für das IPO

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RAKUTEN

Mitte März beginnt sie: die Zeit der Kirschblüte, die in Japan seit der Samurai-Zeit für Schönheit und Aufbruch steht. Passend dazu erwacht die lange Zeit am Boden liegende Aktie der „japanischen Amazon“, Rakuten, wieder zum Leben. Und das mit gutem Grund: Die Börsenwelt blickt mit großen Augen auf das bevorstehende Mega-IPO des Uber-Rivalen Lyft. Der Wert des Mobilitätsdienstleisters wurde zum Börsengang mit über 20 Milliarden US-Dollar angesetzt. Neue Zahlen zeigen sogar: Lyft geht heute mit einer Gesamtbewertung von fast 23 Milliarden Dollar an die Börse – und am meisten freut sich Rakuten. Die Japaner sind mit einem Anteil von rund 13 Prozent der größte Lyft-Aktionär. Der E-Commerce-Riese hat für ursprünglich 11,9 Prozent im Jahr 2015 nur 300 Millionen Dollar bezahlt. Vor drei Jahren war es keine einfache Phase für Lyft, andere Investoren wurden nervös – doch Rakuten griff zu, weil Boss Hiroshi Mikitani schon damals „die Zukunft gesehen“ hatte.

(Dieser Artikel ist in der AKTIONÄR-Ausgabe 13/2019 in der Rubrik Top-Tipp erschienen und wurde aktualisiert. Die Rakuten-Aktie befindet sich im Depot 2030 des Hot Stock Report)

Die Vervielfachung des Lyft-Wertes sorgt bereits für frische Impulse in der Rakuten-Aktie – und könnte sogar noch ausgebaut werden. Obwohl Lyft auf den ersten Blick sehr teuer bewertet ist, sieht Bloomberg wegen eines 50-prozentigen Wachstumssprungs im Jahr 2019 sogar noch „Luft nach oben“ bei der Bewertung. Lyft dürfte derweil alles daran setzen, erfolgreich an die Börse zu fahren – weil Erzrivale Uber überraschend im Rückspiegel auftaucht und im April das IPO plant. Die Lyft-Frühlingsüberraschung könnte für Rakuten im besten Fall Werte schaffen im Volumen 30 Prozent der gesamten Börsenbewertung.

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Alles in einer Aktie: TV, Fintech, E-Commerce

Diese Wiederbelebung der Aktie kommt gerade richtig. Denn der E-Commerce-Gigant befand sich jahrelang in einer Art Winterschlaf. Ob beim Onlineverkauf von Waren in Japan und Europa oder bei zaghaften Bemühungen, einen globalen Online-Streaming-Service zu etablieren – Rakuten wurde oft von größeren Playern wie Amazon oder Netflix ausgekontert und nur in wenigen Sektoren die Nummer 1.

Dennoch ist Rakuten gemessen am Umsatz in den Top 10 der größten Internetfirmen der Welt. Der Grund ist die extreme Breite des Produktportfolios. Die Japaner sind durch Übernahmen wie die von Buy.com, Anteile an Lyft oder Pinterest in quasi allen Ländern und Bereichen vertreten. Selbst das Thema Fintech besetzt Rakuten exzellent. Basis ist der Besitz von Japans größter Internetbank.

Rakuten: Englisch-Revolution zahlt sich aus

Lyft ist das beste Beispiel. Rakuten hat frühzeitig erkannt: Die Zukunft liegt in der Expansion ins Ausland. Bereits vor zehn Jahren brach Hiroshi Mikitani mutig mit alten japanischen Traditionen und verordnete den mittlerweile 17.000 Mitarbeitern, dass ab sofort auch intern Englisch gesprochen wird, was von einem Honda-Vorstand sogar als „dumm“ kritisiert wurde. 2019 schreibt sich Rakuten eine neue Revolution in der Firmenkultur auf die Fahnen: Alle Mitarbeiter sollen Basis-Computing-Know-how verinnerlichen und etwa den Unterschied zwischen CPU und GPU (die für Gaming und KI-Anwendungen eingesetzt wird) kennen. Denn Rakuten will die Milliarden an gesammelten Daten besser analysieren, verstehen und mit Big-Data-Anwendungen monetarisieren.

Kern solcher Überlegungen ist, die Zahlungsströme seiner Kunden zu vereinfachen und fit für die Zukunft zu machen. Gerade wird ein komplett neues Payment-System ausgerollt, welches alle Bezahlmöglichkeiten in einer App vereint. Ob mit Gutscheinen, Yen, Dollar oder Bitcoin – alles scheint künftig möglich. So wird das seit 15 Jahren äußerst erfolgreiche Treueprogramm des Online-Marktplatzes auf die Blockchain-Technologie umgestellt. Seit dem Start wurden über eine Milliarde Super Points im Gegenwert von rund zehn Milliarden Dollar ausgegeben. Bereits 2018 gab CEO Hiroshi Mikitani die Marschroute vor, das eigene Bonuspunkte-Programm namens „Rakuten Super Points“ zu einer eigenen Kryptowährung weiterzuentwickeln. Ziel eines „Rakuten Coin“ sei es, sich von Rivalen wie Amazon, Alibaba oder Ebay abzuheben.

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Quasi täglich erwarten Kryptofans News des Pioniers. Im jüngsten Geschäftsbericht wurde auf die im März live gehende Payment-App hingewiesen, die „alle Bezahlfunktionen in einer Plattform vereint“. Die Hoffnung: Auch die im August 2018 gekauft Plattform Everybody’s Bitcoin wurde schon integriert.

Bezahlen können Rakuten-Kunden damit nicht nur Waren im Onlineshop, sondern auch Filme aus der Onlinevideothek. Bisher ist Rakuten mit sieben Millionen Kunden ein kleines Licht im Vergleich zu den 139 Millionen von Netflix. Doch am 14. März kam die News einer europaweiten Expansion durch Partnerschaften mit Samsung, LG und Philips. Ab Sommer 2019 sind Smart-TV-Geräte dieser Hersteller mit einer Rakuten-TV-Taste auf den Fernbedienungen erhältlich. 2019 vervielfacht Rakuten seine Marktpräsenz von zwölf auf 42 Länder. Für die Bekanntheit der Marke sorgen Werbedeals mit dem FC Barcelona und Lukas Podolski.

Drohnen- und Roboter-Fantasie

Die Innovationskraft von Rakuten zeigt sich auch bei der Lieferung. Der Pizzabote ist Vergangenheit – künftig flattert das Essen oder Paket per Drohne oder Roboter ins Haus. Seit dem Frühling kooperiert man mit dem chinesischen E-Commerce-Player JD.com. So werden die Drohnen von JD.com sowie Lieferroboter eingesetzt, um das Delivery-Business von Rakuten zu ergänzen. Noch nicht genug? Ab sofort will Rakuten auch im heimischen 5G-Mobilfunkmarkt mitmischen und hat dafür gerade grünes Licht vom Staat erhalten.

Wette auf Aufbruch

Im Peergroup-Vergleich ist Rakuten attraktiv bewertet. Neue Fantasie im Bereich Payment, Drohnen und TV könnte nachhaltig neuen Schwung in die verschlafene Aktie bringen. Jetzt auf den Turnaround zu setzen, erinnert an 2015, als der Rakuten-CEO früher als andere „die Zukunft“ bei Lyft gesehen hat. Die Frühlingsboten in Form des frischen Momentums in der Aktie und vielsprechender Neuigkeiten sind schon da. Und der März, der Monat der Kirschblüte, ist ein gutes Omen, genau jetzt auf den globalen Aufbruch der Japaner zu setzen.

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