Der Waschmittel-, Kosmetik- und Klebstoffhersteller Henkel orientiert sich bei seinen Verpackungen und Rezepturen zunehmend an den Bedürfnissen des Internethandels. Die Anleger reagieren erfreut und katapultieren die Henkel-Aktie an die DAX-Spitze. Das charttechnische Bild hat sich nun merklich verbessert.
Henkel vertieft seine Kooperationen mit wichtigen Partnern im Onlinehandel, sagte Henkel-Chef Hans Van Bylen am Montag auf der Hauptversammlung in Düsseldorf. „Dafür haben wir neue Verpackungen entwickelt. Sie sind speziell für den Versand geeignet." Zudem verwende das Unternehmen konzentriertere Rezepturen für die Produkte, wodurch Gewicht und Volumen gespart würden.
Der digitale Umsatz von Henkel sei währungsbereinigt im vergangenen Geschäftsjahr zweistellig gewachsen, betonte der Manager. Vor allem in den Konsumgüterbereichen – also bei Wasch- und Reinigungsmitteln sowie Kosmetik – sei die organische Entwicklung mit einem Plus von mehr als 30 Prozent sehr gut.
Bis 2020 will Henkel seine digital erzielten Umsätze auf rund vier Milliarden Euro verdoppeln. Der größte Teil der Onlineumsätze entfällt allerdings bislang auf den stark von Industriekunden geprägten Klebstoffbereich.
Der Düsseldorfer Markenartikler hat seine Investitionen in Datenverarbeitung und Digitalisierung in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigert. Derzeit würden rund 400 Millionen Euro pro Jahr in diese Bereiche investiert, hieß es in Düsseldorf. Die Prognosen bekräftigte der Konzern.
Vor Break
Das charttechnische Bild hat sich nach dem Absturz im Januar wieder deutlich verbessert. Die Aktie steht kurz davor, die 90-Tage-Linie (verläuft aktuell bei 91,77 Euro) zu überwinden. Gelingt das Break, könnte es zügig in Richtung des nächsten Widerstands bei 95 Euro gehen. Gelingt auch dieser Ausbruch, gilt es, die 200-Tage-Linie als nächsten bedeutenden Widerstand zu knacken.
Interessanter Chart, maues Wachstum
Trader sollten Henkel im Auge behalten. Aus fundamentaler Sicht ist die Aktie allerdings nicht empfehlenswert. Bei einem erwarteten Gewinnwachstum von nur sechs Prozent ist das 2019er-KGV von 16 einfach zu hoch. Das Umsatzwachstum beläuft sich sogar nur auf drei Prozent. Für Langfrist-Anleger bietet die Börse derzeit ganz klar bessere Anlagechancen.
(Mit Material von dpa-AFX)