Der Düsseldorfer Konsumgüter-Hersteller Henkel KGaA hat mit heftigen Lieferproblemen in Nordamerika zu kämpfen. Das wird die Geschäftszahlen für das erste Quartal belasten, warnt Henkel. Die DAX-Aktie rutscht am Montag kräftig ab.
Der Konsumgüter-Riese ist erfolgsverwöhnt. Doch nun muss der Konzern zurückrudern. Weil in Nordamerika die Transport- und Logistiksysteme umgestellt wurden, können Wasch- und Reinigungsmittel nicht im geplanten Umfang produziert werden, teilte Henkel mit. Der Unternehmsbereich mit Marken wie Persil und Perwoll werde im ersten Quartal mit einem Umsatzrückgang abschließen. Derzeit werde an der Beseitigung der Probleme gearbeitet, im zweiten Quartal sollte die Produktion wieder rund laufen.
Größter Tagesverlust der Henkel-Aktie seit über zwei Jahren
Zwar werde für Q1 insgesamt ein leicht positives organisches Umsatzwachstum erwartet - andere Bereiche wie Klebstoffe und Haarpflegemittel seien nicht betroffen - und auch an den Jahreszielen für den Gesamtkonzern ändere sich nichts. Doch an der Börse sorgte die Gewinnwarnung für den größten Tagesverlust seit über zwei Jahren. Die Henkel-Aktie stürzte zeitweise um mehr als fünf Prozent ab.
Analysten bemängeln die nun geringe Berechenbarkeit der Umsatz- und Gewinnentwicklung. Der Kurs der Vorzugsaktie dürfte deshalb vorerst keine großen Sprünge machen. Seit dem Allzeithoch im Sommer 2017 befindet sich die Aktie in einem Abwärtstrendkanal. Nun hat der Wert erneut die technische Unterstützungszone bei 102 bis 105 Euro erreicht. Nach oben bilden die 200-Tage-Linie bei gut 115 und leicht darüber die Abwärtstrendlinie Widerstände, die es zu überwinden gilt.
DER AKTIONÄR hält die Aktie weiterhin für haltenswert, die Aufwärtschancen sind größer als die Abwärtsrisiken. Engagierte Anleger legen sich bei 98 Euro eine Stopp-Loss-Order in den Markt.