Nach dem jüngsten Kurseinbruch setzt die Aktie von Helma Eigenheimbau zur Gegenbewegung an. Auslöser war die Meldung, dass sich der angeschlagene Anbieter von individuellen Einfamilienhäusern mit den Banken über die zukünftige Finanzierung geeinigt. Damit sei das operative Geschäft längerfristig abgesichert, heißt es in der Mitteilung.
AKTIONÄR-Leser wissen: Der Newsflow bei Helma Eigenheimbau war zuletzt alles andere als positiv. Nach einer Reihe von Umsatz- und Gewinnwarnungen und einer ausgesetzten Dividende stellt Ende Juni erste Analysten die dringend notwendige Refinanzierung des Unternehmens in Frage.
Doch heute folgte die überraschende Trendwende: Im Zuge der konstruktiven Gespräche mit den finanzierenden Banken sei es gelungen, ein gemeinsames Verständnis mit den wesentlichen Finanzierungspartnern zu finden, heißt es aus der Firmenzentrale. Eine entsprechende Vereinbarung sei heute von allen beteiligten Parteien unterzeichnet worden.
Im Detail geht es in dieser Vereinbarung insbesondere um Tilgungs- und Kündigungsrechte bei bestehenden Kreditlinien. Es ist ferner vorgesehen, ein auch extern zu evaluierendes Restrukturierungskonzept bis Ende Oktober 2023 zu erarbeiten, in dem insbesondere die Neuausrichtung und Stärkung des Kerngeschäfts und das Re-Design der Finanzierungsstrukturen der Helma Eigenheimbau AG aufgenommen werden.
Eigenen Angaben zufolge gibt diese Vereinbarung dem Unternehmen für die kommenden Monate Planungssicherheit, um in dieser Zeit die Grundlagen für die neue Finanzierungsstruktur zu schaffen. Eine Möglichkeit dabei: Maßnahmen des Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmens für Unternehmen - kurz StaRUG. Die Entwicklung bei Leoni und Gerry Weber hat gezeigt: Das kann am Ende die vollständige Enteignung der Aktionäre ohne Gegenleistung bedeuten.
„Ziehen die Banken bei der Refinanzierung der Schulden mit, könnte es zwar zu einer dynamischen Gegenbewegung kommen“, lautete das AKTIONÄR-Fazit am 20. Juni. Das hat zwar gepasst. Ob die Maßnahmen tatsächlich von Erfolg gekrönt sind und der operative Turnaround tatsächlich gelingt, bleibt allerdings fraglich. Stand heute sind noch zu viele Fragen offen - und das StaRUG. Anleger bleiben daher vorerst an der Seitenlinie.