Bei HelloFresh haben die Anleger am Dienstag nach der Vorlage von Jahreszahlen weiter Kasse gemacht. Es nutzte den Papieren nichts, dass der stark von der Corona-Pandemie profitierende Kochboxenversender im vergangenen Jahr das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) auf 505 Millionen Euro mehr als verzehnfachen und damit die Markterwartungen klar schlagen konnte. JPMorgan kritisierte allerdings das Kundenwachstum in den USA. Zudem dürfte ein DAX-Aufstieg weiter auf sich warten lassen.
Mit einem Kursabschlag von zuletzt 5,5 Prozent auf 63,15 Euro sind die Anteile im MDAX am Nachmittag der größte Verlierer des Tages. Von ihrem Rekordhoch Mitte Februar bei 77,90 Euro fielen sie damit weiter zurück. Mit 62,25 Euro nahmen sie im Tagestief sogar Kurs auf das vor einer Woche markierte Zwischentief bei 61,65 Euro. Sie notieren aktuell zudem unter der 21-Tage- und der 50-Tage-Durchschnittslinie als Indikatoren für den kurz- beziehungsweise mittelfristigen Trend.
Eine Aufnahme in den DAX hätte den HelloFresh-Aktien womöglich neuen Schub geben können. Doch dazu wird es wohl im März noch nicht kommen. Experten zufolge scheitert das Unternehmen vermutlich nur deshalb, weil es seine Jahreszahlen nicht bereits Ende Februar vorgelegt hat.
Laut den von der Deutschen Börse entwickelten neuen Kriterien für eine DAX-Mitgliedschaft muss ein Unternehmen zwei Jahre in Folge ein positives operatives Ergebnis (Ebitda) vorweisen. HelloFresh hat das laut den nun vorgelegten Jahreszahlen zwar geschafft, doch die Deutsche Börse wird dies wohl nicht mehr berücksichtigen, da der abgeschlossene Monat Februar Grundlage ihrer Überprüfungen ist.
Ende März wurde die Aktie bei einem Kurs von 30,30 Euro in das AKTIONÄR-Depot gekauft. Seitdem befindet sich die Position trotz des jüngsten Rückgangs noch 109 Prozent im Plus. Wichtig ist nun zunächst, dass kein neues Februartief ausgebildet wird. Anleger bleiben weiter an Bord, ein Stopp bei 49 Euro sichert die Position nach unten ab.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im „AKTIONÄR Depot“ von DER AKTIONÄR.
(Mit Material von dpa-AFX)